Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | Jugend an der Isar |
Autor:in | Ben-Chorin Schalom |
Verlag | List |
Buchart | Taschenbuch |
Erscheinung | 1974 |
Seiten | 212 |
ISBN/B3Kat | 3471771786 |
Kategorie | Literatur |
Suchbegriff | Juden Ben-Chorin Schalom |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
Schalom Ben-Chorin erzählt in seiner leichten und doch tiefgründigen Art von seiner Jugend an der Isar, aber indem er das (an Anekdoten und Dokumentationen nicht sparend) tut, gibt er weit mehr: eine Bilanz der unwiederholbaren Begegnung zweier Welten, die in der »Endlösung« nicht ausgelöscht werden konnte.
Dieses Buch gibt gleichzeitig ein Stück jüdischer und deutscher, zionistischer und Münchner Geschichte und geht jeden an, der unter der Oberfläche der Tagesereignisse den Wurzeln des Geschehens nachspürt. Die so oft kritisch behandelte deutsch-jüdische Symbiose wird nicht theoretisch erörtert, sondern zum existentiellen Ereignis, zur fraglosen Realität.
Schalom Ben-Chorin, geboren 1913, lebt als Schriftsteller in Jerusalem. Vor allem bekannt geworden sind seine Trilogie »Die Heimkehr« (über Jesus, Paulus und Maria), sowie die Bücher »Zwiesprache mit Martin Buber« und »Ich lebe in Jerusalem«, das gewißermaßen den zweiten Teil des im vorliegenden Werke begonnenen »Lebenslaufes zwischen zwei Welten« gibt.
Wie aus dem Sohn Fritz der alteingesessenen bayerisch-jüdischen Familie Rosenthal ein Schalom Ben-Chorin wurde, zeigt dieses neue Buch des Autors. Der Autor erzählt von den Stationen seines Weges, der von München nach Jerusalem führte. Krieg und Revolution, der Hitlerputsch (1923) und der Ausbruch des Dritten Reiches (1933) bilden die düstere Folie dieser Kindheit und Jugend, aber auch lichte Farben und heitere Töne mischen sich in diesen Rechenschaftsbericht einer Generation, die in einem seelischen »Zweistromland« zwischen Isar und Jordan angesiedelt war.
Die Studienzeit in München der dreißiger Jahre im Schatten des großen Anregers und »Theateronkels« der Universität Artur Kutscher, literarische Begegnungen und frohe Feste in Schwabing haben den Mann geprägt, der auch noch nach fast vierzig Jahren in Israel ein deutscher Schriftsteller geblieben ist. Die Fixsterne seiner Jugend: Stefan George, Thomas Mann, Ernst Wiechert (um nur einige zu nennen) leuchteten ihm weiter über den Zinnen Zions.