Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | Ich habe dem starken Geschlecht überall den Fehdehandschuh hingeworfen |
Untertitel | Das Leben der Lola Montez |
Autor:in | Krauss Marita |
Verlag | C.H. Beck Verlag |
Erscheinung | September 2020 |
Seiten | 343 |
ISBN/B3Kat | 3406755240 (978-3406755248) |
Personen | Montez Lola |
1848: Der bayerische König Ludwig I. tritt zurück – wegen einer Tänzerin! Ein Skandal! So wie das ganze Leben der Lola Montez (1821 – 1861) für die bessere Gesellschaft ihrer Zeit ein einziger Skandal war. Der Weg dieser Femme fatale, die in Wirklichkeit Tochter eines britischen Offiziers war und Eliza Gilbert hieß, hätte in ganz bürgerlichen Bahnen verlaufen sollen. Doch sie brach von Jugend an mit allen Konventionen und feierte bald als «spanische Tänzerin» Triumphe in den Metropolen Europas wie nach 1851 in Amerika und Australien. Sie war eine markante Persönlichkeit, ausgestattet mit Stolz und Mut, und brachte unverblümt zum Ausdruck, was sie von ihren männlichen Zeitgenossen hielt: «Wenn Gott die Männer mißt, legt er das Maßband nicht um den Kopf.» Für die Biografie zum 200. Geburtstag dieser unzeitgemäßen Frau standen der Historikerin Marita Krauss erstmals die Tagebücher Ludwigs I. zur Verfügung, die einen ganz neuen Blick auf die Beziehung zwischen König und Tänzerin eröffnen.
Lola Montez hatte viele Gesichter und viele Namen. Die Tochter eines britischen Offiziers, die eigentlich Eliza Gilbert hieß, widersetzte sich bereits früh moralischen Konventionen. Was Männer betraf, so hatte sie ihre eigene, kühne und auf jeden Fall unzeitgemäße Agenda: Mit 16 brannte sie durch, heiratete ihren Liebhaber und zog mit ihm nach Indien, mit 22 tingelte sie als «spanische Tänzerin» durch die Hauptstädte Europas, und mit 25 begann sie ihre Affaire mit König Ludwig I. Als man sie deswegen aus München vertrieb, vermarktete Lola Montez ihre Geschichte am Broadway in New York und in den Outbacks Australiens. Das Schicksal der selbstbewussten Tänzerin, die als Geliebte des Königs zur Gräfin Landsfeld erhoben wurde und sich nie von der Männerwelt einschüchtern ließ, inspirierte Filmemacher und Theaterregisseure. Die Historikerin Marita Krauss hat nun – gestützt auf zahlreiche Quellen, darunter auch bislang unzugängliche Tagebuchaufzeichnungen König Ludwigs I. – den Weg der Lola Montez in all seinen Höhen und Tiefen beschrieben. Entstanden ist eine ebenso seriöse wie unterhaltsame Biografie, die zugleich ein facettenreiches Bild der Geschlechterverhältnisse im 19. Jahrhundert bietet.
1. Lola Montez – eine Kunstfigur?
2. Großbritannien, Indien und zurück
Frühe Prägungen in Indien
Erziehung in Großbritannien
Mrs James
Das Ende einer Ehe
3. Im vormärzlichen Europa
Mrs James und Lola Montez
Auf dem Kontinent: Ebersdorf und ein Operettenfürst
Dresden und Berlin: «Die neueste Melusine» und die Geschichte mit der Reitgerte
Warschau – politische Turbulenzen
Von Warschau nach Dresden: auf der Suche nach Liszt?
Paris – von der Tänzerin zur Salonière
4. Auf dem Weg zur «Königin seines Herzens» – die ersten Monate in München
München 1846
Lola und Ludwig – eine keusche Liebe
5. Macht und Ohnmacht der katholischen Partei
Skandalisierungen
Lola Montez und Hans Pechmann – Favoritin gegen Polizei
Auf Lolas Bettkante – die Aufzeichnungen der Frau Ganser
Die Indigenatsfrage und der Sturz Karl von Abels
Volkstumulte und Champagner – Lolas großer Auftritt
6 . Aufstieg und Ächtung der Gräfin Landsfeld
Stille Tage in der Residenz
Risse im Seelenbündnis
Die gesellschaftliche Ächtung
7. Hybris und Fall
Die Zersetzung einer Beziehung
Eskalation und Zusammenbruch
Revolution und Thronverzicht
Fürstlicher Lebensstil als Sucht – Gräfin Landsfeld in der Schweiz
8. Der Weg in die Selbständigkeit
Neuorientierungen
Mrs Heald
Übergangszeiten – von Paris nach New York
«Lola Montez in Bavaria»
Im Wilden Westen
Grass Valley – zwei Jahre in den Bergen von Nevada
9. Theaterunternehmerin und Vortragsreisende
Auf Welttournee in Australien
Als Vortragsreisende und Buchautorin in den USA und England
Das Ende
10. Nachleben
Anhang
Anmerkungen
Danksagung
Bildnachweis
Bibliografie
Personenregister