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Titel | Von korporativen zum marktwirtschaftlichen Denken |
Untertitel | Der Mittelstand in der bayerischen Wirtschaftspolitik zwischen 1947 und 1974 |
Autor:in | Berti Johann |
Verlag | Michael Laßleben |
Erscheinung | September 2014 |
Seiten | 285 |
ISBN/B3Kat | 3784731236 (978-3784731230) |
Serie | Münchener Historische Studien – Bayerische Geschichte (23) |
Der Mittelstand und die Mittelstandspolitik erfuhren in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts weitreichende Transformationen. Für die Protagonisten dieser Politik war der Mittelstand - entgegen einem gängigen Vorwurf - keine auswechselbare symbolische Chiffre, sondern konstitutiver Grund der sozialen Marktwirtschaft. Ein Höhepunkt dieser von der katholischen Soziallehre inspirierten Politik war das bundesweit erste Mittelstandförderungsgesetz im Jahr 1974 in Bayern. Vorliegende Studie erschließt Leitbilder ausgewählter Mittelstandspolitiker und geht der Entwicklung vom korporativen zum marktwirtschaftlichen Denken nach.
Vorwort
A Einleitung: Thema und Gegenstand
B Forschungsstand: Mittelstandspolitik oder Politik des Mittelstands?
1. Aktuelle Forschungsfragen: Das Politische als Kommunikationsraum in der Geschichte
2. Methodische Probleme
3. Politik für den Mittelstand oder Politik für die Mittelschicht?
4. Fragestellung: Mittelstandspolitik(er) in Bayern
C Quellenlage
I. Mittelstandspolitik in Bayern - Grundzüge der historischen Entwicklung
1. Voraussetzungen, Akteure, Strukturwandel
1.1. Mittelstandspolitik als Verfassungsauftrag
1.2. Der Widerstand der Mittelstandspolitiker im Verfassungskonvent
1.3. Die Selbständigen in Bayern zwischen 1950 und 1970
1.3.1. Die Selbständigen im bayerischen Handwerk
1.3.2. Die Selbständigen im Groß-und Einzelhandel
1.3.3. Die mittelständische Industrie in Bayern
1.3.4. Mittelständisches Gastgewerbe und Verkehrsbetriebe
2. Organisierte Mittelstandspolitik in den Parteien (BHE, BP, CSU, FDP, SPD, WAV)
2.1. Spezifikum Bayerns: Die Mittelstandbewegung in der CSU ab 1947
2.2. Der Einzelhändler Karl Wieninger und die Arbeitsgemeinschaft Mittelstand 1953
2.2.1. „Die Bauern sind stark, wir müssen es werden" - Mittelstandspolitik vor Ort
2.2.2. Illegitime Lobbyarbeit in den fünfziger und sechziger Jahren?
2.3. Mittelstandspolitik ohne Parlamentsmandat
2.4. Organisierte Mittelstandspolitik in Opposition gegen die sozial-liberale Bundesregierung
II. Von korporativen zu marktwirtschaftlichen Denkmustern
3. Die schwierige Abkehr vom korporativ-genossenschaftlichen Ordnungsmodell in der bayerischen Mittelstandsgesetzgebung
3.1. Hans Ehards Konzept einer bayerischen Handwerksordnung
3.1.1. Exkurs: Mittelstandsideologie
3.1.2. Karl Alexander von Müller: „Die Tragödie des Mittelstands"
3.2. Alliierte Gewerbefreiheit oder sozial verträgliche Marktwirtschaft?
4. Mittelstandspolitik mit antisozialistischem Affekt: Der Einfluss der Katholischen Soziallehre
4.1. Hanns Seidel und Gustav Gundlach
4.2. Der Mittelstandskongress von Madrid 1958
4.3. „Maximen moderner Mittelstandspolitik"
5. Der Mittelstand zwischen Bedrängnis und Bewährung in der Sozialen Marktwirtschaft
5.1. Umbildung und Anpassung
5.2. Die Konzentration der Wirtschaft aus der Sicht des Mittelstandspolitikers
5.3. Mittelständische Kooperation gegen wirtschaftliche Konzentration
III. Mittelstandspolitik im ethisch-ökonomischen Zielkonflikt
6. Bayerische Mittelstandspolitik im Bund
6.1. Die bayerischen Mittelstandspolitiker und die deutsche Handwerksordnung
6.1.1. Der Vater der Handwerksordnung gegen den Vater der Sozialen Marktwirtschaft
6.1.2. „In Bayern bleibt es beim Schreiner, Metzger und Kaminkehrer
6.2. Lobbying für den Einzelhandel oder Rückkehr zur Schutzgesetzgebung?
6.3. Die Vorsitzenden im Ausschuss für Sonderfragen des Mittelstands 1953-1967
7. Der Mittelstandspolitiker Anton Jaumann
7.1. „Neue Aspekte in der Mittelstandspolitik"
7.2. Anton Jaumann und Helmut Schelsky
8. Das Gesetz zur Förderung der kleinen und mittleren Unternehmer sowie der freien Berufe (Bayerisches Mittelstandsförderungsgesetz).
8.1. Die gesellschaftspolitische Funktion
8.2. Die strukturpolitische Funktion
8.3. Der regionalpolitische Aspekt
8.4. Das Mittelstandsforderungsgesetz als konjunkturpolitische Maßnahme.
8.5. Initiative nach bayerischem Vorbild: Das Bundesmittelstandsförderungsgesetz
IV. Vom „do ut des" zur Ethik des Wettbewerbs
9. Zusammenfassung
9.1. Das Mittelstandsförderungsgesetz - Schaufenster oder Wegweiser?
9.2. Symbolische Form und politischer Gehalt der bayerischen Mittelstandspolitik zwischen 1947 und 1974
D Anhang
1. Ungedruckte Quellen
2. Gedruckte Quellen und Literaturverzeichnis
3. Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen
4. Abkürzungen