Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | Transit Amsterdam |
Untertitel | Deutsche Künstler im Exil 1933-1945 |
Autor:in | SchmidingerJohannes V, Schoeller Wilfried F |
Verlag-Details | Allitera Verlag |
Buchart | Broschiert |
Erscheinung | Mai 2007 |
Seiten | 260 |
ISBN/B3Kat | 3865202411 (978-3865202413) |
Serie | edition monacensia (0) |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
Mit der Machtübertragung an die Nationalsozialisten im Januar 1933 beginnt die größte Flucht von Kulturschaffenden, die Deutschland und Europa bis dahin erlebt haben. Die Niederlande sind eine bedeutsame Station dieses Exodus. Thomas Mann begibt sich im Februar 1933 nach Amsterdam, um im „Concertgebouw“ seinen berühmten Vortrag über Richard Wagner zu halten. Unbewusst ist diese Reise eine Reise ins Exil. Seine Tochter Erika gastiert in Amsterdam mit ihrem literarischen Kabarett „Die Pfeffermühle“, sein Sohn Klaus gibt hier seine Exilzeitschrift „Die Sammlung“ heraus. Grete Weil arbeitet als Photographin, Bruno Walter dirigiert, Elisabeth Augustin übersetzt, Irmgard Keun versucht, ihre gerade begonnene Karriere außerhalb Deutschlands fortzusetzen. Zwei niederländische Verleger - Emanuel Querido und Allert de Lange - geben der im Deutschen Reich verbotenen Literatur eine neue Heimat. Als im Frühjahr 1940 die Wehrmacht die Niederlande innerhalb weniger Tage besetzt, haben die Manns Amsterdam schon verlassen, der Maler Max Beckmann ist gerade erst angekommen. Für den Schauspieler Kurt Gerron wird die Stadt zur Falle, anderen gelingt es, im Untergrund bis zur Befreiung zu überleben. Flucht, Gastspiel, Sommerfrische - Integration, Assimilation, Parallelleben - Abreise, Untergrund, Deportation: Dieses Buch zeichnet anhand einer Fülle von bisher unveröffentlichten Briefen, Tagebüchern und Photos Lebensbedingungen und Lebensläufe der nach Amsterdam emigrierten Künstler und Literaten nach.
Vorwort
I. Fluchten
Grenzen
Der Exodus - Ein Register
II Ankunft
Welkom in Amsterdam
Konrad Merz - Ein Mensch fällt aus Deutschland
Bruno Walter - Konzerte bei Freunden
Die Pfeffermühle - Ein politisches Kabarett auf Tournee
III In den Verlagen
Ein Verschollener - Walter Landauer bei Allert de Lange
Keizersgracht 333 - Fritz H. Landshoff bei Querido
Klaus Mann - Vertraut mit Amsterdam
Sammlung der Kräfte - Ein Zeitschriftenprojek
Spitzel und Schmähungen - Im Visier der Nazis
Der lange Schatten der Politik - Über Angst und Selbstzensur
IV Literaten und andere Künstler
Joseph Roth - Reisen zu den Verlagen
Irmgard Keun - »Die Trauer, Freund, macht meine Hände dumm«
Georg Hermann - Fontanes jüdischer Erbe
Menno ter Braak und Nico Rost - Zwei holländische Mentoren
Ping Pong - Unterhalten, um zu leben
Rudolf Nelson - An der Amstel ein Hauch von Berlin
Kurt Gerron - Filmen, um zu überleben
Mit Frack und Leica - Der Fotograf Erich Salomon
Kunstprofessor in Amsterdam - Der Maler Heinrich Campendonk
Max Beckmann - Verfemt und weltberühmt
Thomas Mann - Urlaub vor dem Krieg
V Die Besetzung der Niederlande
Elisabeth Augustin - »Eine fremde Sprache beherrschen«
Unter der Besatzung
Wolfgang Cordan - »Es gab schärfere Waffen als das Wort«
VI Vom Fluchtort zur Falle
Menachem und Uriel Birnbaum - Rettung und Untergang
Der Jüdische Rat - Handlanger wider Willen
Grete Weil - »Es gab nur noch die eine Aufgabe ...«
Wolfgang Frommei - George im Untergrund
Hans Keilson - »In der Fremde, die keine Fremde mehr war«
Die Befreiung der Niederlande - Ende und Anfang?
Erinnerung
Literatur
Werke der Schriftsteller und Künstler
Sekundärliteratur
Bildnachweis
Dank