Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | Grenzen aus Holz |
Untertitel | Die Limespalisaden |
Herausgeber:in | Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege |
Verlag-Details | Volk Verlag |
Buchart | Broschiert |
Erscheinung | Mai 2021 |
Seiten | 223 |
ISBN/B3Kat | 3862223922 (978-3862223923) / 0 |
Serie | Schriftenreihe des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege (22) |
Suchbegriff | Limes |
Von einstmals hunderttausenden Palisadenpfählen des römischen Limes sind nur wenige Exemplare freigelegt oder ihre Spuren ausgegraben worden. Bis heute üben die erhaltenen Reste dieser durchgehenden hölzernen Barriere eine große Faszination aus. In diesem Band wird die Dokumentation von Ausgrabungen der Reichs-Limeskommission durch Wilhelm Kohl in Mittelfranken (1894–1897) erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, ergänzt durch aktuelle Untersuchungen auch aus anderen Bundesländern. Das gern einheitlich imaginierte Aussehen einer präzise gebauten Holzreihe verliert dabei an Schlüssigkeit und weicht dem einer wenig disziplinierten Ausführung, die nur im genauen Blick auf die Ausgrabungsdetails zu erkennen ist. Aus der Einleitung: … In den zuletzt zahlreich erschienenen, zusammenfassenden Abhandlungen über die römische Reichsgrenze in Obergermanien und Raetien wird eine einheitliche Palisade postuliert. Sollte diese über die gesamte Landstrecke vorhanden gewesen sein, wäre durch das römische Militär ein hölzernes Annäherungshindernis mit uniformem Erscheinungsbild über eine Länge von ungefähr 500 km errichtet worden. Dieses Bild hat seinen Ursprung in den zeichnerischen Rekonstruktionen seit der Jahrhundertwende und den zahlreichen Neubauten. Der archäologische Befund ist nicht in diesem Maße vorhanden und interpretierbar. Schon die enorme Ausdehnung der Holzstammreihe und das ihr zugeschriebene gleichförmige Aussehen sollte ein Hinterfragen der tatsächlichen Quellenlage zur Folge haben. Jüngst hat Thomas Becker die wichtige Frage nach dem imaginären normierten Aussehen unserer gängigen Limesrekonstruktionen gestellt und dabei zahlreiche Beispiele für vielfältige regionale und lokale Bauausführungen zusammengestellt, die ein einheitliches Aussehen sehr unwahrscheinlich machen2. Das Diktum Arthur Bergers trifft somit in vollem Umfang auf die Palisade des Obergermanisch-Raetischen Limes (ORL) zu …
Mathias Pfeil
Vorwort
Jürgen Obmann
Einführung
Die Palisadengrabungen des Streckenkommissars Wilhelm Kohl
Jürgen Obmann
Die Palisadengrabungen Wilhelm Kohls an der westlichen Strecke 13 des Obergermanisch-Raetischen Limes (ORL)
Wilhelm Kohl / Transkription Jürgen Obmann
Die Pfahlreihe (der Pfahlgraben) am raetischen Limes
Wilhelm Kohl / Transkription Jürgen Obmann
Die Palisadengrabungen
Stefanie Berg und Sven Linzen
Geophysikalische Prospektion am Limes in der Wörnitz- und der Sulzachaue, Landkreis Ansbach
Die Limespalisade am Raetischen Limes
Alexander Heising und Andreas Schaflitzl
Von Hölzern und Steinen - Der Limes im Hienheimer Forst bei Laimerstadt, Landkreis Eichstätt
Britta Kopecky-Hermanns, Dagmar Fritzsch und Markus Fuchs
Geoarchäologische Untersuchungen und Landschaftsrekonstruktion im Umfeld des Limes bei Laimerstadt, Landkreis Eichstätt
Julia Koch und Claus-Michael Hüssen
In den Felsgrund gebaut - Die Limespalisade auf dem Fuchsberg bei Denkendorf-Zandt, Landkreis Eichstätt
Die Limespalisade am Obergermanischen Limes
Marcus Jae
Lücken im Limes und die Frage: Palisade oder Graben? - Eine Grabung am vorderen Obergermanischen Limes bei Miltenberg
Thomas Becker
Anmerkungen zur Palisade am hessischen Limesabschnitt
Marcus G. Meyer
Der Limes bei Welzheim - Gelöste Rätsel und offene Fragen
Palisaden-Varia
Elisabeth Krieger
Holztürme und Limespalisade am Raetischen Limes - Zur Frage von Durchgängen
ChristofFlügel
Bildchiffre oder Realitätsbezug? - Palisaden in der stadtrömischen Triumphalkunst
Autorinnen und Autoren