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Titel | Livreen und ihre kulturelle Bedeutung für die Fürstenfamilie von Thurn und Taxis |
Untertitel | Zur männlichen Dienstkleidung seit 1748 |
Autor:in | Bernsdorf Elisabeth |
Verlag | Waxmann |
Buchart | Gebundene Ausgabe |
Erscheinung | Oktober 2020 |
Seiten | 244 |
ISBN/B3Kat | 3830941951 (978-3830941958) / BV046960395 |
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Serie | Regensburger Schriften zur Volkskunde - vergleichenden Kulturwissenschaft (40) |
Suchbegriff | Livreen |
Ort | Regensburg |
Regierungsbezirk | Oberpfalz |
An den prachtvollen Livreen der Fürstenfamilie von Thurn und Taxis lassen sich kulturelle Prozesse ablesen. Mit ihren Silber- und Goldaccessoires waren sie im Fürstenhof nicht wegzudenken, denn sie repräsentierten Prestige, Macht und Reichtum. Bis Ende des 20. Jahrhunderts wurden sie bei Thurn und Taxis von männlichen Bediensteten getragen und waren fester Bestandteil höfischer Festkultur. „Feine Unterschiede“ zeigen sich an ihnen, indem es für jede Berufsgruppe und für jeden Anlass – im Alltag ebenso wie zu Feierlichkeiten – eigene Livreen gab. Diese Arbeit analysiert die Bedeutung der Livreen im Rahmen der kulturwissenschaftlichen Kleidungsforschung.
A. Livreen als Forschungsgegenstand
1. Historischer Abriss über Entstehung, Akzeptanz und Diffusion der Livreen.
2. Erkenntnisinteresse und Fragestellungen
3. Livreen in ihrer Indikatorrolle kultureller Prozesse
3.1. Livreen als Ausdruck thum-und-taxisscher Identität?
3.2 Ästhetik und Inszenierung im höfischen Zeremoniell
3.3 „Feine Unterschiede“ an den und durch die Livreen
4. Quellen, Quellenkritik und Methoden
4.1 Akten des Fürst Thum und Taxis Zentralarchivs und Livreen aus der Livreekammer
4.2 Dokumenten- und Objektanalyse
5. Forschungsstand
5.1 Forschungsfeld: Kulturwissenschaftliche Kleidungsforschung
5.2 Forschungsgegenstand: Livree als zivile Uniform
B. Der gesellschaftliche Aufstieg der Thurn und Taxis
C. Die thurn-und-taxisschen Livreen von 1748 bis heute
1. Livreen zur Repräsentation und Vergegenwärtigung der Kaiser und Fürsten während der Zeit des
Prinzipalkommissariats (1748-1805)
1.1 Das 18. Jahrhundert: Zwischen Tradition und Modernisierung
1.2 Die repräsentative Funktion der Livreen als Bestandteil höfischer Festkultur
1.3 Ästhetik und Theatralität der Livreen im höfischen Zeremoniell
1.3.1 In der Kleidung gleich und doch unterschiedlich
1.3.2 Livreen im Rahmen von öffentlichen Auftritten
1.3.3 Livrierte Läufer und Musiker
1.3.4 Livreen in ihrer zeremoniellen Bedeutung.
1.4 Orientierung der Livreen an Habsburg
1.5 Anforderungen an die Livreendiener
1.6 Repräsentation und Vergegenwärtigung durch Livreen im höfischen Zeremoniell
2. Livreen als Kompensation des Souveränitätsverlusts (1789-1826
2.1 Vom Landesherm zum Standesherm (1789-1806).
2.1.1 Französische Revolution und höfische Prachtentfaltung
2.1.2 Erarbeitung von Einsparplänen im Fürstenhaus
2.1.3 Besondere Achtsamkeit zum Schutz der Livreen (seit 1798)
2.1.4 Anspruch auf Landesherrlichkeit trotz Mediatisierung (1806)
2.1.5 Bürgerliche Tendenzen und Kleidungsverhalten im Fürstenhaus
2.1.6 Livreen und Sehnsucht nach der Stabilität des Heiligen Römischen Reichs
2.2 Livreen und die Rückkehr zur höfischen Prachtentfaltung (1806-1826)
2.2.1 Überlegungen zur Abschaffung des Hofstaats
2.2.2 Fürstliche Uniformierung als Exklusivrecht im Deutschen Bund
2.2.3 Die Umarbeitung der GalaLivreen zu HofLivreen..
2.2.4 Rückkehr zur höfischen Prachtentfaltung des 18. Jahrhunderts
2.2.5 „Perpetua Fide“ zwischen Dienerschaft und Fürst
3. Livreen in der Zeit der Neustrukturierung unter Fürst Maximilian Karl (1827-1871)
3.1 Fortbestehen der Livreen und monarchischer Konstitutionalismus.
3.2 Neustrukturierung der (Livreen-)Verwaltung
3.3 Die neuen Livreengattungen (seit 1830)
3.4 Livreen als Ausdruck adeliger Zugehörigkeit
3.4.1 Einführung der Livreeknöpfe
3.4.2 Verbot von Zivilkleidung
3.4.3 Einführung englischer Livreen im Stallbereich (1841)
3.5 Veränderungen im Umgang mit den Livreen (1832-1844)
3.5.1 Tragzeitbestimmungen und Livreenoptimierung
3.5.2 Rücksichtnahme auf wetter- und altersbedingte Bedürfnisse
3.6 Anschaffung, Aushändigung und Veräußerung der Livreen
3.7 Vom Arbeitsalltag der Livreendiener
3.8 Revolution von 1848/49 und Erhalt der Livreen
3.8.1 Erhalt von Zopf und Perücke als Symbole adligen Lebensstils
3.8.2 Erhalt der Livreen durch mehrere Einnahmequellen
3.9 Livreen als Ausdruck adliger Selbstbehauptung
4. Livreen im Neorokoko unter Erbprinzessin Helene und Fürst Albert (1872-1952)
4.1 Rückbesinnung auf das Rokoko als Ausdruck adligen Lebensstils
4.2 Einführung des Neorokoko bei Thum und Taxis (seit 1872)
4.2.1 Neuausstattung des Schlosses St. Emmeram
4.2.2 Einführung der GalaLivreen und Perücken im Stil des Rokoko
4.3 Reduzierung der Livreengattungen (spätes 19. Jahrhundert)
4.4 Der Alltag der Livreendiener
4.5 Livreen im Neorokoko und Historizität
5. Livreen in herrschaftlichen und religiösen Kontexten (1914-1992)
5.1 Glaube als Orientierungshilfe im Übergang von Monarchie zur Bundesrepublik (1914- 1949)
5.1.1 Livreen und die Fronleichnamsprozessionen während des Ersten Weltkriegs
5.1.2 Ende der Monarchie und Fortbestehen der Livreen (1918-1937)
5.1.3 Religiosität und Livreen als Traditionsstrategie
5.2 Livreen als Bestandteil adliger und religiöser Performanzen (1950-1992)
5.2.1 Festhalten der Livreengattungen
5.2.2 Diamantene Hochzeit und das Anlegen der GroßgalaLivreen (1950)
5.2.3 Das letzte Jahrzehnt der Livreen unter Fürst Johannes (gestorben 1990)
6. Versteigerung, Musealisierung und Nachahmung der Livreen (seit 1993)
6.1 Versteigerung der Livreen und Verkleinerung des Personals (1993)
6.2 Musealisierung und Lizenzierung der Livreen in der Schatzkammer (seit 2012)
6.3 Nachgeahmte Livreen auf dem „Romantischen Weihnachtsmarkt“
D. Erkenntnisse
1. Livreen als Indikatoren für kulturelle Prozesse
2. Livreen und die „feinen Unterschiede“.
3. Livreen und Kontinuität durch Wandel (1748-1992)
Quellen- und Literaturverzeichnis
1. Quellen
2. Elektronische Quellen
3. Literatur
Abkürzungsverzeichnis
Abbildungsnachweis
Glossar