Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | Migred: Migration Griechenland - Deutschland |
Untertitel | 60 Jahre und wir sind immer noch da |
Autor:in | Delēdēmētriu-Tsakmakē, Elenē |
Verlag-Details | Franz Schiermeier Verlag |
Buchart | Taschenbuch |
Erscheinung | März 2020 |
Seiten | 136 |
ISBN/B3Kat | 3943866939 (978-3943866933) / BV046798524 | Verkaufspreis | 16,00 € |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
Der Zweite Weltkrieg ist vorbei und Griechenland befindet sich am schwierigsten Wendepunkt seiner Geschichte. Die brennenden Überreste des Krieges lodern noch überall im Land. Zerstörte Straßen, zusammengebrochene Brücken, Fabriken, ausgebrannte Dörfer und Städte; schwarz gekleidete Mütter und Frauen, ernste Gesichter ohne ein Lächeln, vom Schmerz und dem Ekel des Krieges gezeichnet; Waisenkinder, hungernd, leidend. All dies formt das Bild der Verzweiflung im Griechenland der Nachkriegszeit. Und bevor es sich erholen kann, bricht der verdammte Bürgerkrieg aus, um es vollkommen zu zerstören, indem er noch viel mehr Unheil über unsere bereits notleidende Heimat bringt. Unter den Trümmern verzweifelter Kampf für die Wiederherstellung des Lebens. Hunger, Armut, Arbeitslosigkeit. Und inmitten dieser Verzweiflung ragt nochmals der deutsche Gigant empor. Die ehemalige Besatzungsmacht verspricht nun Arbeit und Geld.Vor dem finanziellen Ausweg stehend und unter dem Druck, den das Arbeiterpotenzial des Landes ausübte, unterschreibt Griechenland 1960 ein Abkommen für die Zusammenarbeit mit Deutschland.So bereiten sich die im Elend des Krieges aufgewachsenen jungen Leute zwischen 18 und 35 Jahren, angelockt durch den Wohlstand, den Deutschland versprach, ohne ernsthaft zu zögern, aber auch ohne Alternativen, auf die Emigration vor. Sie unterschreiben einen einjährigen Arbeitsvertrag, werden durch deutsche Ärzte auf ihre gesundheitliche Eignung hin eingehend untersucht, verlassen ihre Dörfer und brechen auf ins Unbekannte - voller Erwartungen und Hoffnungen, arm an Erfahrungen und all jenen notwendigen Dingen, die sie für die neuen zu erwartenden Herausforderungen rüsten würden. Mal brach der Mann als erster in die Fremde auf und holte später seine Frau nach, mal war es die Frau. Was die Kinder angeht, so waren sie die unschuldigen Opfer, die den schwersten Zoll der Emigration bezahlten. Sie blieben zurück mit dem Verzicht auf die elterliche Wärme, jedoch glücklicherweise in den Händen der Großmütter und Großväter, der Onkel und Tanten.Einer Handelsware ähnlich kamen die Fremden in den 60er und 70er Jahren in Deutschland an. Die vollen Züge fuhren in den Münchner Bahnhof ein und luden dort ihre Ware ab, die dann in Gruppen aufgeteilt und zu den Arbeitermärkten weitergeleitet wurde, je nachdem wie ihre Verträge lauteten, die natürlich zugunsten des Stärkeren formuliert waren, d. h. mit dem niedrigsten Tageslohn und ohne die Absicherungen, Rechte und Zuwendungen, die die deutschen Arbeiter genossen. Diese Gastarbeiter waren verpflichtet, unbedingt ein Jahr lang in der im Vertrag genannten Fabrik zu arbeiten und erst dann nach einer Arbeit mit besseren Bedingungen zu suchen. Dies kam natürlich den Deutschen zugute, weil die Fremden somit keine Rechte erlangten und für den Fall, dass sie nicht ganz die erwünschten Leistungen erbrachten durch billigere Arbeitskräfte ersetzt werden konnten. Den Fremden kam es jedoch auch entgegen, weil sie so von der Pflicht befreit waren, an ein und demselben Arbeitsplatz zu bleiben; sie hatten die Möglichkeit, auf Wunsch nach Hause und zu ihren Kindern zurückzukehren.Unzählig sind die Abenteuer der Migranten, unzählig ihre Probleme in der Fremde, unzählig ihre Reisen, um auch nur für kurze Zeit bei ihren Kindern zu sein. Die folgenden Erzählungen der Migranten aus ihrem Leben sind Seelengeständnisse, ein Bekenntnis der "profundis" zu den schwierigen Pfaden, denen sie in der Fremde folgen mussten, sie sind ihr Leben selbst mit all seinen Kämpfen und dem endlosen Bemühen in der Fremde Wurzeln zu schlagen.Im ersten Teil dieses Katalogs wird die umfangreichste Ausstellung zum Thema Migration von Griechenland nach Deutschland dokumentiert, die ich bisher zu diesem Thema organisiert habe. Sie wird vom 7. bis 21. März 2020 in München in der Galerie KÖSK, gezeigt. Der zweite Teil widmet sich ganz den autobiografischen Erzählungen verschiedener griechischer Migranten. Die Beiträge bestehen aus Ausschn
GRUSSWORTE
ANTON BIEBL
MIGRED -„60 Jahre, und wir sind immer noch hier"
K. AYFOYZTINOZ AAMF1APAAKHZ
XaipETionöq tou Zeß. MniponoMin leppiaviac;
EINLEITUNG
ELENI DELIDIMITRIOU-TSAKMAKI
Einführung und Dank
APOSTOLOS MALAMOUSIS
Die Stimme der Immigration: Eleni Delidimitriou-Tsakmaki
LILIA DIAMANTOPOULOU
Die schreibende griechische Gastarbeiterin
MANUEL GOGOS
Heimat Diaspora - 60 Jahre deutsch-griechisches Anwerbeabkommen
1
AUSSTELLUNGSDOKUMENTATION DIE LANGE REISE VON GRIECHENLAND NACH DEUTSCHLAND
ELENI DELIDIMITRIOU-TSAKMAKI
60 Jahre von der Heimat entfernt
Die zurückgebliebenen Kinder
Die Reisen
DIE GRIECHEN FINDEN SICH IN DEUTSCHLAND ZURECHT
Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis
Unterkünfte und Heime
Diakonisches Werk
Unser Leben in Deutschland
DIE GRIECHEN ORGANISIEREN SICH
Unsere Arbeit in den Fabriken
Griechisches Konsulat
Griechische Kirchengemeinden in München
Griechische Gemeinden
Griechische Restaurants und Geschäfte
Treffpunkt Kafeneion (Cafäs)
Sport
Griechische Schulen
Vereine
Rundfunk
Griechische Senioren
Der Ausländerbeirat
2
ERINNERUNGEN UND BRIEFE
ZEITZEUGEN DER ERSTEN GENERATION
ELISAVET EUGENIDOU Vom Dienstmädchen zur Fabrikarbeiterin
ATHANASIOS CHASKOS Erst die Heirat und dann zusammen nach Deutschland
ANASTASIA TSACHARAKI Die Flucht vor der Unterdrückung daheim
EFROSINI Ein Mädchen geht nicht alleine von Zuhause fort
ELENI SYMEONIDOU Ich fahre schon mal voraus
IOANNIS TSOULNARAS Vom griechischen Dorf in die deutsche Provinz
NIKOS GAITANIS Die Arbeitslosigkeit trieb mich fort
ILIAS GAITANIS Mein Bruder ist schon voraus, ich folge ihm
NIKOS GALANAS Der Traum vom Wohlstand hat mich gepackt ANASTASIOS
MOUZAKSAKIS Ich kam als Tourist und blieb hier
MANOLIS FOTAKIS Vom Dorf ans Fließband bei BMW
SOPHIA FOTAKI Unser Schicksal entschied sich auf der Venizelos
JANNIS TOURLAKIDIS Alleine in die Ferne, die Familie bleibt zurück
ZEITZEUGEN DER ZWEITEN GENERATION
EVANGELIA FOTAKI Einmal in der Woche kommen die Eltern zu Besuch
SOPHIA SIOUTI Dachau wurde zu unserer Heimat RANIA Ein deutscher Schwiegersohn kommt uns nicht ins Haus ZOE Traurige Kindheit, die Eltern sind weit weg WASILIS I. Meine Erinnerung an Theodora CHRISTOS Von der Weite des Dorfes in die Enge der Großstadt THOMAI K. Unbeschwerte Kindheit in Petroussa
CHRISSI A. Eine Kindheit fern der Eltern mit Oma und Tante
AGNI T. Die Ausweglosigkeit trieb mich fort
MIGRANTEN DER WIRTSCHAFTSKRISE
GEORGIOS B. Frustration in der Heimat, Hoffnung in der Fremde
BRIEFE AUS DER HEIMAT UND AUS DER FREMDE
3
ELENI DELIDIMITRIOU-TSAKMAKI UND IHRE ARBEIT ALS AUTORIN
Werke von Eleni Delidimitriou-Tsakmaki:
Bücher, Theaterstücke, Erzählungen in Anthologien
Theatergruppe der Senioren
Dank
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