Zwischenstation
Verfolgung und Deportation der jüdischen Münchner 1941-1945
Die Studie untersucht die Rolle des Barackenlagers für Juden in München-Milbertshofen als Herrschaftsinstrument nationalsozialistischer Verfolgungspolitik zur "Endlösung der Judenfrage". Maximilian Strnad schildert die Entstehungsgeschichte des Lagers und beleuchtet dessen Funktionen bei der "Wohnraumarisierung", der Gettoisierung, beim Zwangsarbeitseinsatz und als Durchgangsstation bei der Deportation der Juden aus München und Umgebung. Vor diesem Hintergrund fragt er nach Initiatoren und Profiteuren des Lagerbaus und zeigt Konflikte innerhalb des Herrschaftsgefüges auf - insbesondere auch aus Sicht der jüdischen Bevölkerung. Für die Studie wurde eine Vielzahl an bisher unbekannten Quellen ausgewertet, die einen tiefen Einblick in den Verfolgungsprozess der jüdischen Münchner zwischen 1941 und 1945 ermöglichen.
Maximilian Strnad, geboren 1976, ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am NS-Dokumentationszentrum München.
- Geleitwort
- Zu diesem Buch
- Einleitung
- Fragestellung und Aufbau
- Begriffsklärungen
- Forschungsüberblick
- Quellenlage
- Die Situation der Jüdischen Münchner
- vor dem Bau der Lager im Frühjahr 1941
- Radikalisierunsschub Kristallnacht
- Die .Wohnraumarisierung' und ihre Folgen
- Das Wohnlager an der Knorrstraße - Instrument zur Entjudung Münchens
- In der Fabrikvorstadt entsteht ein Lager für Juden - die Bau Beschichte des Barackenlagers Milbertshofen
- Verordnete Selbstverwaltung' - die Leitung der Lager
- Bewohner wider Willen - die Belegung der Lager
- »Entmietung* und Wohnraumarisierung
- Das Leben im Provisorium wird zum Alltag
- Die Funktion des Barackenlagers beim , Arbeitseinsatz' der Juden
- Schwerstarbeit ohne Lohn - die Juden errichten ihr eigenes Lager
- Vom .Arbeitslager" zum .Kinder- und Altenlager
- Milbertshofen und Berg am Laim als Sammel- und
- Durchgangslager bei der Deportation der jüdischen Münchner
- Die Deportationen beginnen - Massentransporte nach Kaunas und Piaski
- Die Deportationen werden Routineangelegenheit - die Abwicklung
- der 24 Einzeltransporte nach Theresienstadt im Sommer 1942
- Der „Straftransport" vom 13. Juli 1942
- Die Lager werden obsolet - die Endphase der Deportationen 1943-1945
- Das Einzugsgebiet der Münchner Transitlager
- Letzter Ausweg.-.Suizide im VorfeId der Deportationen
- „Davon haben wir nichts gewusst!" - Wer hatte Kenntnis
- von der Vertreibungspolitik und wer wirkte mit?
- Die letzte Station des Vors teil baren — Wie nahmen die Verfolgten die Lager wahr?
- Zur Bedeutung der Münchner Lager für die Judenverfolgung
- Der Konzentrationsprozess der deutschen Juden ab 1941
- Hatten die Münchner Lager eine reichsweite Vorbildfunktion?
- Warum in München Sammellager zur Ghettoisierung der Juden gebaut wurden
- Die Münchner Lager: Zentrale Herrschaftsinstrumente bei der Endlösung der Judenfrage' in München - eine Zusammenfassung
- Anhang
- Abkürzungsverzeichnis
- Einwohnerstatistik der jüdischen Münchner 1933-1945
- Abbildungsnachweis
- Deportationstransporte aus München 1941-1945
- Quellen- und Literaturverzeichnis
- Personenregister
- Orts- und Firmenregister