Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | Die Entdeckung des Altertums |
Untertitel | Der Umgang mit der römischen Vergangenheit Süddeutschlands im 16.Jahrhundert |
Autor:in | Ott Martin |
Verlag | Michael Laßleben |
Erscheinung | Dezember 2002 |
Seiten | 309 |
ISBN/B3Kat | 3784730175 (3784730175) |
Serie | Münchener Historische Studien – Bayerische Geschichte (17) |
Der kulturelle Austausch zwischen Italien und Süddeutschland in der Zeit der Renaissance prägte auch den Umgang mit den römischen Altertümern nördlich der Alpen. Vom Acker ins Kunstkabinett lassen sich die Wege von römischen Fundmünzen verfolgen. Anhand der vielerorts noch sichtbaren antiken Inschriftensteine gelangten Gelehrte wie Konrad Peutinger, Johannes Aventinus und Marcus Welser zu einem Konzept der römerzeitlichen Struktur der Landschaft. Grundlegend dafür war die literarische Form der "Inschriftensylloge", einer Sammlung von lokalisierten Inschriften. Der Entstehungsprozeß dieser literarischen Tradition im Italien des 15. Jahrhunderts, ihre Identifizierung als topographisches Genre und ihre Weiterentwicklung im Netzwerk der humanistischen Bewegung südlich und nördlich der Alpen im 16. Jahrhundert sind wichtige Aspekte der vorliegenden Studie.
Vorbemerkungen
Abkürzungsverzeichnis.
1. Einleitung: Der historische Raum und die antiken Relikte
2. Einordnung in den Gang der Forschung
2.1. Die deutschsprachige Forschung: Ein interdisziplinärer Überblick
2.1.1. Erste Phase: 19. und frühes 20. Jahrhundert
2.1.2. Zweite Phase: 1920 bis 1980
2.1.3. Dritte Phase: Nach 1980
2.1.4. Der Spezialfall Geschichtswissenschaft
2.1.5. Fazit
2.2. Die Thematik der Rezeption von römischen Relikten in der internationalen Forschung
2.2.1. Alte Geschichte
2.2.2. Vorgeschichte der Archäologie: Roberto Weiss und die antiquarische Forschung
2.2.3. Die lateinische Philologie und die antiquarische Forschung
2.2.4. Kunstgeschichte und antike Relikte: Vorbildfunktion, Nachleben, Sammlungen
2.2.5. Geschichtswissenschaft und die Rezeption antiker Realien: Anthony Grafton und die Ideengeschichte
2.2.6. Fazit
3. Quellenlage
3.1. Archivalische Quellen
3.2. Handschriften und Drucke des 16. Jahrhunderts
3.3. Präzisierung der Aufgabenstellung auf der Grundlage der verfügbaren Quellen
4. Vom Acker ins Kunstkabinett: Fund, Sammlung und Dokumentation von antiken Münzen aus Bayern und Schwaben
4.1. Münzfunde in Bayern
4.1.1. Der Münzfund von Eining 1555
4.1.2. Der Münzfund von Attel 1562
4.1.3. Der Münzfund von Kösching 1571-1574
4.1.4. Kontext: Der Münzfund von Ehrenberg/Tirol 1532
4.1.5. Quellenkritik
4.2. Schatzfund und Schatzsuche
4.2.1. Das Schatzrecht und verbotene Künste
4.2.2. Die Tiroler Schatztopographie
4.2.3. Die Schatzsuche bei Dietmannsried 1513
4.2.4. Die Schatzsuche von Allmannsdorf 1513
4.2.5. Fazit
4.2.6. Epilog: Archäologie in Wilten
4.3. Antike Münzen des süddeutschen Raumes in den Kunstsammlungen des 16. Jahrhunderts
4.4. Vom heidnischen Pfennig zur antiquitetischen Münze
5. Inschriftensteine aus Bayern und dem östlichen Schwaben: Fund und Sammlung
5.1. Der Inschriftenfund
5.1.1. Der Inschriftenfund von Augsburg 1551
5.1.2. Der Inschriftenfund von Wolkertshofen 1602
5.1.3. Johannes Aventinus und die Suche nach antiken Inschriften
5.2. Die Sammlung antiker Inschriftensteine
5.2.1. Die Steinsammlung des Konrad Peutinger in Augsburg
5.2.2. Weitere Sammlungen römischer Inschriftensteine im 16. Jahrhundert
5.3. Fazit
6. Die Dokumentation der antiken Inschriften Süddeutschlands in den Schriftquellen des frühen 16. Jahrhunderts: Konrad Peutinger und Johannes Aventinus
6.1. Römische Inschriften im Geschichtswerk des Johannes Aventinus:
Eine Einführung
6.2. Die Augsburger Inschriftensylloge des Konrad Peutinger
6.2.1. Der Aufbau der Sylloge
6.2.2. Die zweite Ausgabe der Sylloge
6.3. Das Gestaltungsprinzip einer Inschriftensylloge
6.4. Die italienische Herkunft der Inschriftensylloge
6.5. Die Inschriftensylloge als literarisches Werk und ihre Rezeption im Augsburger Humanistenkreis
6.6. Aventins Vetustates und Peutingers Inschriftensylloge
6.7. Protohumanistische Dokumentationen antiker Inschriften in Süddeutschland
6.7.1. Die Statthalterliste des römischen Bayern
6.7.2. Die fragmentarische Lesung antiker Inschriften bei Aventin
6.8. Fazit: Zwei Modi der Inschriftendokumentation
7. Die humanistische Inschriftensylloge: Ein Interpretationsmodell
7.1. Die Anfänge der antiquarischen Bewegung in Italien im 15. Jahrhundert: Die Sylloge Poggiana und die Sylloge Signoriliana
7.1.1. Die Sylloge Poggiana
7.1.2. Die Inschriftensammlung des Codex Einsidlensis 326 aus der Karolingerzeit
7.1.3. Die Version der Einsiedler Inschriftensammlung, die Poggio Bracciolini vorlag
7.1.4. Der Codex Einsidlensis als singuläre Quelle für die humanistische Sylloge
7.1.5. Die Übernahme literarischer Traditionen der Antike durch die Humanisten
7.1.6. Ein topographische Modell zur Deutung der Inschriftensylloge
7.1.7. Die Einsiedler Inschriftensammlung als Topographie der Stadt Rom
7.1.8. Die Regionenbeschreibungen der Stadt Rom
7.1.9. Das topographische Modell - Erste Zwischenbilanz
7.1.10. Die Sylloge Signoriliana
7.2. Die Rezeption der Sylloge Poggiana und der Sylloge Signoriliana in den italienischen Inschriftensammlungen des 15. und frühen 16. Jahrhunderts
7.2.1. Die Sylloge des Giovanni Giocondo als Städtetopogaphie
7.2.2. Die Wirkung des Cyriacus von Ancona auf die humanistische Inschriftensylloge
7.2.3. Flavio Biondo und die Inschriftensylloge
7.3. Fazit: Der italienische Kontext zu den süddeutschen Inschriftensammlungen. Ein Entwurf zur Entwicklung der humanistischen Inschriftensylloge
8. Die süddeutschen Inschriftensammlungen als topographische Schriften
8.1. Konrad Peutingers Inschriftensylloge als Topographie des antiken Augsburg
8.2. Antike Inschriften und die Topographie des römischen Bayern bei Aventin
8.3. Die Inscriptiones sacrosanctae von Peter Apian und Bartholomäus Amantius als Weltbeschreibung
8.4. Fazit
9. Die Außenwirkung der „Entdeckung des Altertums":
Antike Inschriften des bayerischen und ostschwäbischen Raumes in Schriften auswärtiger Autoren
9.1. Kultureller Austausch: Augsburger und Regensburger Inschriften im Werk des Mariangelus Accursius
9.1.1. Zu Biographie des Mariangelus Accursius
9.1.2. Die bayerischen und schwäbischen Inschriften im Codex D 420 inf. der Biblioteca Ambrosiana
9.1.3. Mariangelus Accursius und die süddeutsche antiquarische Bewegung
9.2. Inschriften in Reiseberichten des 16. Jahrhunderts
9.2.1. Römische Inschriften in den Reiseberichten des Nicolaus Pacedianus
9.2.2. Die Reisebeschreibungen des Mariangelus Accursius und das antike Itinerar
9.2.3. Antike Inschriften aus Süddeutschland in Reisebeschreibungen des späten 16. Jahrhunderts
9.3. Die Antiquare des späten 16. Jahrhunderts und die antiken Inschriften Süddeutschlands
9.3.1. Der neue Zugang zu den antiken Inschriften: Epigraphische Schriftquellen
9.3.2. Die Inschriften des bayerischen und ostschwäbischen Raumes in der typologisch gegliederten Sylloge
9.3.3. Antike Inschriften aus Süddeutschland in den gedruckten Sammlungen des Martin Smetius und des Jan Gruter
9.3.4. Antike Inschriften aus Süddeutschland in den Sammlungen des Onofrio Panvinio
9.3.5. Antike Inschriften in Briefen des 16. Jahrhunderts
9.3.6. Fazit
10. Die römischen Inschriften und die Erschließung der antiken Landschaft des bayerischen und ostschwäbischen Raumes
10.1. Marcus Welser und die römischen Inschriften aus Augsburg
10.2. Römische Inschriften in den Werken des Johann Basilius Herold
10.3. Antiquarische Studien im lokalen Umfeld: Andreas Althamer und die antiken Relikte aus Brenz
Johannes Aventinus und das Herkommen der Stadt Regensburg
10.4. Römische Inschriften in der Topographie des Philipp Apian
10.5. Römische Inschriften in der Delineatio Norici Veteris des Christoph Gewold
10.6. Fazit
11. Die Dokumentation antiker Inschriften aus Süddeutschland in den Schriftquellen des 16. lahrhunderts: Ein Resümee
12. Die antike Struktur der Landschaft in Karten und Landesbeschreibungen des 16. Jahrhunderts
12.1. Johannes Aventins Karte von Bayern
12.2. Die bayerischen Landtafeln des Philipp Apian
12.3. Die Vindeliciae veteris delineatio des Marcus Welser
12.4. Die Delineatio Norici Veteris eiusque confinium des Christoph Gewold
12.5. Landesbeschreibung: Das antike Bayern in der Topographie des Philipp Apian
12.6. Fazit
13. Ausblick: Die lokale Chronistik und die antiken Relikte
13.1. Salzburg: Die Geschichte der römischen Zeit als Inschriftensylloge
13.2. Nürnberg: Kein römischer Ursprung ohne Sachquellen
13.3. Kempten: Der empirische Beleg für eine Römerstadt
13.4. Fazit
14. Die Entdeckung des Altertums
Quellen und Literatur
Ungedruckte Quellen
Gedruckte Quellen
Literaturverzeichnis
Bildnachweis
Orts- und Personenregister