Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | König-Otto-von-Griechenland-Museum der Gemeinde Ottobrunn |
Untertitel | Bayerische Mussen |
Autor:in | Murken Jan |
Verlag | Weltkunst Verlag München |
Buchart | Broschiert |
Erscheinung | 1995 |
Seiten | 126 |
ISBN/B3Kat | 3921669162 |
Serie | Bayerische Museen (0) |
Personen | König Otto von Griechenland |
Einführung
Die Gemeinde Ottobrunn, im Südosten von München gelegen, verdankt ihren Namen König Otto von Griechenland.
Am 6. Dezember 1832 hatte sich der neu gewählte König Otto auf seiner Fahrt nach Griechenland am Kilometer 12 der alten von München ins Inntal und nach Salzburg verlaufenden Handelsstraße, der heutigen Rosenheimer Landstraße, von seinem Vater, dem bayerinen König Ludwig I., verabschiedet. Schon ein Jahr später wurde an dieser Stelle mit dem Bau der „Ottosäule" begonnen, die am 13. Februar 1834 enthüllt wurde, „auf dass sie als ein ewiges Zeichen unverbrüchlicher Treue und Anhänglichkeit dastehe, zur Erinnerung an die Abschiedsstunde zweier geliebter Häupter eines erlauchten königlichen Stammes, in Bayern wie in Griechenland grünend und blühend in Treue."
Die Ottosäule erfüllte die Hoffnungen, die in sie als Denkmal gesetzt worden waren, voll und ganz. Auch als sie noch fern von jeder Wohnsiedlung im Wald lag, war sie ein beliebter Ausflugspunkt für Wanderer. Ihr ist es zu verdanken, daß schon die ersten Ansiedler im Raum des späteren Ottobrunn, der damals zu Unterhaching gehörte, den Namen Ottos in den Bezeichnungen „Ottohain" oder „Ottokolonie" für ihr Siedlungsgebiet verwendeten. Ohne sie wäre der Name „Ottobrunn", der 1921 dem ganzen Gebiet von der bayerischen Staatsregierung gegeben wurde, nicht gefunden worden.
In seiner Sitzung vom 28. Juli 1976 beschloß der Gemeinderat von Ottobrunn, eine Sammlung zum Thema „König Otto von Griechenland und die historischen Verbindungen zwischen Bayern und Griechenland" aufzubauen. Gleichzeitig wurde beschlossen, eine Städtepartnerschaft mit Nauplia, Griechenlands erster Hauptstadt, in der Otto am 6. Februar 1833 landete, zu begründen.
Die junge Gemeinde hatte mit diesen beiden Beschlüssen drei Ziele:
Sie wollte die Erinnerung an ihren Namensgeber Otto von Griechenland wachhalten und darstellen, welche Möglichkeiten und Grenzen er in Griechenland vorfand. Es ging der Gemeinde Ottobrunn aber auch darum, mit dieser kultur- und kunstgeschichtlichen Sammlung an die Inhalte, Ideale und Werte zu erinnern, die dem Philhellenismus, dem griechischen Freiheitskampf und dem jungen griechischen Staat zugrunde lagen.
Schließlich sollte hier auch ein lebendiger Treffpunkt der deutschen und griechischen Bürger entstehen, eine Aufgabe, die das Museum in den vergangenen Jahren gut erfüllt hat.
Eine Museumspartnerschaft besteht seit dem 5. März 1993 mit dem „Museum der Stadt Athen" (Direktor Dr. Dimitris Michalopoulos) in Athen. Träger dieses Museums ist eine Stiftung von Lambros Evtaxias, der 1978/79 auch mehrfach in Ottobrunn war und sich für den Aufbau seines Museums Anregungen aus der Ottobrunner Sammlung geholt hat.
Daß im Museum 1994 eine kleine prähistorische Ausstellung mit Fundstücken der frühesten Siedlerzeit aus dem Hachinger Tal eingerichtet werden konnte, ist dem großzügigen Entgegenkommen der Prähistorischen Staatssammlung (Direktor Dr. Hermann Dannhei-mer) zu verdanken. Die Auswahl und Beschreibung der Objekte hat Hauptkonservator Dr. Hans-Peter Uenze mit großem Engagement vorgenommen.
Der hier vorgelegte Katalog hat seinen Schwerpunkt in der monographischen Beschreibung ausgewählter Museumsobjekte durch ausgewiesene Fachwissenschaftler. Die entsprechenden Beiträge sind jeweils gekennzeichnet. Durch diese, immer mit größter Bereitwilligkeit gegebene Mitarbeit konnte der Reichtum der Sammlung des kleinen Museums voll erschlossen werden.