Schwarze Tage
Das Münchner Katastrophenbuch
Bereits die Gründung Münchens beginnt mit einer Katastrophe. Heinrich der Löwe lässt die Isarbrücke abbrennen, die dem Freisinger Bischof zusteht, um eine neue Mautbrücke anzulegen und einen Markt zu gründen, aus dem sich die Stadt München entwickelt.
In der 850jährigen Stadtgeschichte folgen zahlreiche Katastrophen: Feuersbrünste, Hungersnöte, Seuchen, Verkehrsunfälle, überschwemmungen, Brückeneinstürze, Explosionen bis zu den Bombennächten im Zweiten Weltkrieg und den Terrorakten der neueren Zeit.
- Vorwort
Dr. Gerhard Berz
Katastrophen-Experte bei der Münchener Rück
- Einleitung
Lust an der Katastrophe?
- 1158 Brand an Münchens Wiege?
Variationen über die Zerstörung der Zollbrücke bei Freising
- 1285 „Juden an allem schuld"
Gerüchtemacher hetzen den Pöbel mehrmals in blutige Pogrome
- 1327 „Abgebrunnen" durch Kerzen
Wie der Föhn die Feuersbrünste durch Münchens Gassen fegte
- 1348 Dunkelstes Jahr im Mittelalter
Tod des Kaisers und Erdbeben waren Vorboten der großen Pestzüge
- 1624 Tod in der tobenden Isar
Immer wieder reißt „die Reißende" die Münchner Brücken ein
- 1632 „Der Schwed kummt"
Die erste Besetzung - große Not und „nit ein Bissenbrod mehr"
- 1705 „Nur Tote und Bleschierte"
Der Aufstand der oberbayerischen Bauern bricht in der „Sendlinger Mordweihnacht" zusammen
- 1796 Saufgelage und Räubereien
„Franzosenzeit" - Münchner Leidensgeschichte in drei Akten
- 1823 „Mein schönes Theater!"
Der König klagt beim Brand über Bürger und Bürgermeister
- 1835 Pulverturm flog in die Luft
Ein frustierter Oberkanonier wollte 500 Kameraden töten
- 1836 „Ein Unwetter im Anzüge"
Drei Mal ereilt die Cholera den Fortschritt in der aufblühenden Stadt
- 1857 Keinen Schuss Pulver wert
Nach einer Explosion soll das Karlstor abgerissen werden
- 1881 Nacht der lebenden Fackeln
Wie kostümierte Eskimos beim Künstlerfasching Feuer fingen
- 1888 Riesenkräfte der Natur
Feuriger Drache macht Elefanten, Kamele und Menschen wild
- 1919 Rote Armee zerschlagen
Befreiung Münchens von der Rätediktatur endet mit einem Blutbad
- 1925 Bayerns Bahnen sind bankrott
Warum sich in den 20er Jahren die Unfälle auf Gleisen häuften
- 1931 Fanal schlimmeren Unheils
Der Glaspalast brennt - der Reporter Eugen Roth berichtet
- 1933 Anfang der „Endlösung"
München dient Hitler als Probebühne für die Judenvernichtung
- 1944 „Stadt absolut verwüstet"
Die schlimmste aller Bombennächte fordert 562 Menschenleben
- 1946 Die Taube im Kochtopf
Hungersnot bedroht 730 000 Münchner, besonders die Kinder
- 1954 Stunden im brennenden Schacht
Schwarze Wolken dringen aus einem Reifenlager im Westend
- 1956 Geigerzähler in der Regentonne
Erstmals gemessen: Überall Spaltprodukte von Atombomben
- 1958 Tod eines Fußball-Teams
Warum ein Flugzeug in Riem nicht abheben konnte, bleibt ungeklärt
- 1959 Seelennöte - Bilderstürme
Die Alte Pinakothek fällt mehrmals Weltverbesserern zum Opfer
- 1960 Hölle aus Qualm und Gestank
Amerikanische Militärmaschine stürzt in den Weihnachtstrubel
- 1970 „Wir werden vergast"
Anschlag auf ein jüdisches Altersheim weckt schlimme Erinnerungen
- 1972 Der „Schwarze September"
Terroristen machen die „heiteren" Olympischen Spiele zur Tragödie
- 1973 Nur der Löwe blieb heil
Teenager tot getrampelt, dann ein Totalbrand im Löwenbräukeller
- 1976 Krank an der Schranke
Beim Eisenbahnunglück in Allach trifft alle Schuld die Vorgesetzten
- 1980 Blutbad vor Bierburgen
Ungeklärt: Hatte der Oktoberfest-Attentäter doch Hintermänner?
- 1983 Blei schneit vom Himmel
Gefrorener Dampf aus Industrie und Verkehr löst Alarm aus
- 1984 Jeder zweite Ort ist bedroht
Katastrophenkarten des Alpenvereins warnen auch das Isartal
- 1984 Eisbomben in der Sommernacht
Drei Milliarden Mark Schaden und 400 Verletzte durch Hagelschlag
- 1986 Am Tag, als die Wolke kam
Noch 20 Jahre nach Tschernobyl strahlt der Boden in Südbayern
- 1987 Noch strahlt Bayerns Boden
Folgen der Atomkatastrophe von Tschernobyl „erheblich unterschätzt"
- 1988 Ganze Parks abgemäht
Orkanartige Stürme wüten in München vor allem zu Festzeiten
- 2005 Giftgemisch mit Zeitzünder
Wie feinster Staub eine Stadt bedroht und Leben verkürzt
- 2006 Am Tag, als der Schnee kam
Lawinen lösen sich vom Wolkenhimmel und legen die Stadt lahm
- Nachwort
- Karl Valentin, die Katastrophe
- Anmerkungen
- Literatur
- Bildnachweis
- Über den Autor