Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Titel | Das Prinzregenten-Theater in München |
Autor:in | Seidl Klaus Jürgen |
Verlag | Verlag J. Schoierer KG |
Buchart | Gebundene Ausgabe |
Erscheinung | 1984 |
Seiten | 369 |
ISBN/B3Kat | B000PZSY3U |
Kategorie | Geschichte |
Suchbegriff | Prinzregenten-Theater |
Regierungsbezirk | Oberbayern |
August Everding
Das Prinzregententheater — gestern, heute, morgen
Es gibt größere, historischere, traditionsreichere Theater als das Prinzregententheater, aber wenige Theater sind einer Stadt so verbunden.
Bis zum Anfangen wird noch viel Zeit vergehen, aber wir wissen, daß es anfangen wird. Wir haben dem Landtag versichert, daß es niemals ein viertes Staatstheater sein kann, aber es wird der Raum sein für viele Ballettaufführungen, für Konzerte, für Liederabende, für die Präsentation bayerischer Theater. Zur Weihnachtszeit werden hier für Kinder und ihre Eltern ganz spezielle Aufführungen stattfinden. Dies alles soll zunächst auf einer Bühne vor dem eisernen Vorhang stattfinden. Aber diese „kleine Lösung" ist nicht klein, sie ermöglicht eine ganz besondere Münchner Saison. Für Dezember 1987 ist uns die Eröffnung des Hauses versprochen worden. Dann soll hier das Residenztheater aufgenommen werden, das wegen eines großen Umbaus aushäusig sein muß.
Vieles ist in den letzten Jahren geschehen, um das Interesse der Öffentlichkeit auf dieses Haus zu lenken. Die Annahme des Erbes der Tochter von Max Littmann wurde ermöglicht. Mit Heinz Rühmann wanderte das Bayerische Fernsehen durch die Räume und zeigte die Fülle der Schätze dieses Theaters. Wir veranstalteten Versteigerungen mit den Gaben ehemaliger Sänger dieses Hauses, wir eröffneten Ausstellungen, erlebten Gala-Abende im Zirkus und in Residenzen, verkauften Tassen und Krüge mit Motiven dieses Theaters, eine Marionettenbühne spielte hier im Foyer, Benefizschallplatten wurden hier aufgestellt und auch dieses Buch leistet einen Beitrag. Alle diese Aktivitäten hatten ein Ziel: dem Münchner B ürger b ewußt zu machen, daß hier ein Münchner Haus verrottet, wenn nicht B ürgerinitia-tive die Ministerien und die Volksvertreter zu Entschlüssen veranlaßt. Der Ministerrat hat beschlossen. Wir freuen uns darüber und sind dankbar. Es galt nicht, einen schönen Saal zu erhalten— davon hat München viele — es galt nicht, noch ein Theater der reichen Theaterlandschaft Münchens hinzuzufügen. Es galt, ein Haus zu erhalten, das in seiner Anlage und Ausführung ein richtiges Theater ist, was man ja nicht von allen Theatern in München sagen kann. Ein Theater mit Tradition, mit neuer Gegenwart und mit hoffentlich großer Zukunft.
Autor:
August Everding, Prof., Generalintendant der Bayerischen Staatstheater, Regisseur