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Max Hirschberg (* 13. November 1883 in München; † 21. Juni 1964 in New York, NY) war ein deutscher Rechtsanwalt jüdischer Abstammung. In der Weimarer Republik wurde er durch zwei politische Prozesse bekannt, in denen er als Strafverteidiger auftrat. Von ihm stammt auch eine bedeutende Kategorisierung von Fehlerquellen der Rechtsprechung („Genealogie der Rechtsprechung“).
Max Hirschberg verteidigte Anfang der 1920er Jahre Felix Fechenbach, den Sekretär des ermordeten bayerischen Ministerpräsidenten Kurt Eisner. Fechenbach war 1922 wegen der Weitergabe von Dokumenten zur Kriegsschuld des Deutschen Reichs zu elf Jahren Zuchthaus wegen Landesverrats verurteilt worden. Nach zweijährigem Prozess vor dem Münchener Volksgericht wurde er 1924 von der bayerischen Landesregierung begnadigt und freigelassen, nicht zuletzt deshalb, weil Hirschberg in einer landesweiten Kampagne massiven öffentlichen Druck erzeugt hatte.
Im so genannten Dolchstoßprozess verteidigte Hirschberg 1925 Martin Gruber, den Redakteur der sozialdemokratischen Tageszeitung Münchener Post. Gruber wurde der Pressebeleidigung bezichtigt, nachdem er die Legende vom Dolchstoß als Geschichtsfälschung gebrandmarkt hatte.
Die Verteidigung politischer Verfolgter brachte ihn vor den Ehrengerichtshof, wegen der Aussage "Standgerichte sind Schandgerichte", die er ausführlich begründete. Schließlich wurde er nach einem langen Verfahren freigesprochen.[1] Hirschberg hatte eine Anwaltsgesellschaft mit Philipp Loewenfeld, Ludwig Regensteiner und Elisabeth Kohn.
Als engagierter Gegner Hitlers wurde Hirschberg im März 1933 in mehr als fünfmonatige „Schutzhaft“ genommen. 1934 floh er mit Frau Bessie und Sohn Erich zunächst nach Mailand und arbeitete dort bei einem italienischen Anwalt. 1938 wurde er vom Deutschen Reich ausgebürgert, 1939 entzog ihm die Münchener Universität den Doktorgrad. Im März 1939 emigrierte er nach New York.
Quelle: Wikipedia