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August Julius Langbehn (* 26. März 1851 in Hadersleben; † 30. April 1907 in Rosenheim) war ein deutscher Schriftsteller, Kulturkritiker und Philosoph. Der Nationalist und Mitbegründer eines kulturpessimistischen Antisemitismus wurde vor allem mit seinem Buch Rembrandt als Erzieher bekannt.
Langbehn wurde ein Gegner der Moderne und insbesondere aller modernen Wissenschaften. 1891 schickte er seine Promotionsurkunde zerrissen an die Universität München zurück. Nach seiner Konversion zum Katholizismus zog er nach München und Altötting und starb 1907 in Rosenheim. Auf seinen Wunsch wurde er unter der uralten Edignalinde neben der Kirche in Puch bei Fürstenfeldbruck bestattet. Sein Privatsekretär, der Maler Benedikt Momme Nissen, gab nach seinem Tod weitere, aus dem Nachlass kompilierte Werke heraus. Ihre Authentizität gilt als unsicher, da Momme Nissen als Dominikaner ein Interesse daran hatte, die katholischen Elemente in Langbehns Denken einseitig hervorzukehren.
Langbehns Gedankengut hatte starken Einfluss auf die Ausprägung von Antiintellektualismus und Antisemitismus in der deutschen Jugendbewegung. Der Kulturkatholizismus, der nach einer Vereinbarkeit zwischen Katholizismus und Nationalismus suchte, fand in Langbehn einen wichtigen Bezugspunkt. Sein Werk wurde auch in der Kunsterziehung des Nationalsozialismus wirksam. Seine Schriften erlebten, durch die Nationalsozialisten gefördert und in ihrem Anliegen aufgegriffen, gerade in dieser Zeit eine Renaissance. Besondere Bedeutung erlangte Langbehns antisemitisches Schlüsselwerk Rembrandt als Erzieher jedoch für die Niederdeutsche Bewegung. Die Schrift wurde mit ihrer Inseinssetzung von niederdeutschem Volksgeist und Kultur zu ihrem zentralen Dokument, steht der von Langbehn imgaginierte niederdeutsche Menschentyp doch für den idealen Arier: „Indem der Autor Niederdeutsch gleichermaßen als rassisches Merkmal wie als kulturellen Raum bestimmt, lässt sich das Buch ... als ... quasi-religiöse Verheißung eines Niederdeutschtums lesen.“
Quelle: Wikipedia