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Neidhart, genannt von Reuental (erste Hälfte des 13. Jahrhunderts), war einer der bedeutendsten und fruchtbarsten deutschsprachigen lyrischen Dichter des Mittelalters. 132 Lieder sind unter seinem Namen überliefert, davon 55 mit Melodien. Im Einzelnen bleibt unbestimmbar, welche der überlieferten Strophen von dem Minnesänger des 13. Jahrhunderts stammen und welche später in seinem Stil gedichtet wurden (sog. Pseudo-Neidharte). Die vielfältigen Abschriften seiner Dichtungen lassen auf die Beliebtheit und die weite Verbreitung der Lieder bis ins 15./16. Jahrhundert schließen.
Die Überlieferung des Neidhartschen Korpus setzt zunächst mit Einzelstrophen innerhalb des Codex Buranus ein. Des Weiteren enthält eine um 1300 entstandene Sammelhandschrift, die sogenannte Riedegger Handschrift (R), benannt nach ihrer ursprünglichen Provenienz, Schloss Riedegg, als wichtiger Überlieferungsträger unter anderem auch Lieder Neidharts (fol. 48r–62r). Heute befindet sie sich im Handschriftenbestand der Staatsbibliothek zu Berlin. Umfangreiche Sammlungen der Lieder Neidharts überliefern die oben schon erwähnten, zeitnah entstandenen Heidelberger Sammelhandschriften Codex Manesse (C) und Kleine Heidelberger Liederhandschrift (A). Schließlich kommt einer großen, 273 Blätter umfassenden, auf Papier geschriebenen Sammelhandschrift des 15. Jahrhunderts (c), Bedeutung zu (die Neidhart Sammlung auf fol. 131r–269r), da sie für 45 Lieder auch Melodie-Notationen überliefert; auch sie gehört heute zum Handschriftenbestand der Berliner Staatsbibliothek.
Quelle: Wikipedia