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Ernst Ferdinand Sauerbruch (* 3. Juli 1875 in Barmen; † 2. Juli 1951 in Berlin) war ein deutscher Arzt. Er gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Chirurgen des 20. Jahrhunderts.
Sauerbruch war einer der bedeutendsten und einflussreichsten Chirurgen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Schüler besetzten zahlreiche chirurgische Lehrstühle in Deutschland und dem Ausland, seine Klinik wurde von ausländischen Chirurgen reichlich frequentiert.
Berühmt wurde Sauerbruch für die Einführung eines Verfahrens, das die operative Öffnung des Brustkorbes erlaubte. Normalerweise bedingt eine Öffnung des Brustraumes, dass sich Luft im Brustfellraum ansammelt und dadurch den dort herrschenden Unterdruck aufhebt: die Lunge fällt zusammen (Pneumothorax). Mit seinem Lehrer Johann von Mikulicz konstruierte Sauerbruch 1904 eine große Kammer, in der ein Unterdruck von etwa hundert hPa (ein Zehntel des normalen Luftdrucks) herrschte; darin konnten Operationen im Brustkorb unter Unterdruckverhältnissen stattfinden. Diese Unterdruckkammer ist ein Vorläufer der Eisernen Lunge.
Während des Dritten Reiches erwies sich Sauerbruch laut Benzenhöfer als „schwankender, differenzierender Bejaher“ des Nationalsozialismus. Im November 1933 beteiligte er sich mit einem eigenen Brief „An die Ärzteschaft der Welt“ am weltweit verbreiteten Bekenntnis der Professoren an den deutschen Universitäten und Hochschulen zu Adolf Hitler und zum Nationalsozialismus, bei dessen Präsentation auf einer Großveranstaltung er einer der Hauptredner gewesen war. Er war Mitautor eines Sammelbands Deutschland fordert Gleichberechtigung, der 1933 im nazi-freundlichen Armanen-Verlag erschien.
Quelle: Wikipedia