Münchner Personenverzeichnis

Sebastian Schertlin von Burtenbach

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Schertlin von Burtenbach
Sebastian Schertlin von Burtenbach
Bildrechte: Dominicus Custos creator QS:P170,Q3657264 (1560-1612), Schertlin von Burtenbach Dominicus Custos, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Sebastian Schertlin von Burtenbach (* 12. Februar 1496 in Schorndorf; † 18. November 1577 in Burtenbach) war ein bedeutender Landsknechtführer im 16. Jahrhundert. 1532 zum Oberkommandanten (Locotenent) über das gesamte Fußvolk des Reichsheeres ernannt, wurde er später Großmarschall, Generalkapitän, Gerichtsherr und Brandschatzmeister (siehe auch Brandschatzung).

Im Schmalkaldischen Krieg 1546/47 wurde Schertlin Kommandeur der gesamten Infanterie der oberdeutschen Städte. Nach anfänglichen Erfolgen seiner mit großer Umsicht geführten Truppen (er eroberte unter anderem Füssen und brandschatzte Buchloe), konnte er aber den Sieg der Kaiserlichen nicht verhindern. Die Reichsstadt Augsburg verweigerte nach ihrer Niederlage die Auslieferung ihres Stadthauptmannes. Schertlin floh nach Konstanz und weiter nach Basel. Anschließend trat er 1548 in Söldnerdienste des französischen Königs Heinrich II. Daraufhin verhängte Kaiser Karl V. die Reichsacht über ihn und zog seine Güter ein.

Schertlin war nicht nur ein Kriegsmann, sondern auch ein kühler Stratege, der in verschiedenen Feldzügen zu Reichtum gelangte. Er führte seine Soldaten häufig selbst in die Schlacht und wird in der Literatur auch als „Haudegen“[1][2] bezeichnet. Er musste als Landsknechtführer damals seine Truppen selbst ausrüsten und aus eigener Tasche bezahlen. Seinen Lohn erhielt er in der Regel vom jeweiligen Kriegsherrn; zusätzlich durfte er sich am Vermögen der Besiegten schadlos halten. Es winkte damit ein immenser Verdienst – allerdings verbunden mit dem hohen Risiko, an Leib und Leben Schaden zu nehmen. Selbst eine einfache Verwundung konnte zum Tod führen. Schertlin äußerte sich in seiner Lebensbeschreibung offen darüber, wie er seinen Reichtum erworben hatte.

In Rom war er mit der Bewachung des während des Sacco di Roma gefangen genommenen Papstes Clemens VII. betraut.

Quelle: Wikipedia

Straßenbenennung

Schertlinstraße 
19. Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln (Obersendling)