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Johann Ludwig Heinrich Julius Schliemann (* 6. Januar 1822 in Neubukow, Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin; † 26. Dezember 1890 in Neapel, Italien) war ein deutscher Kaufmann, Archäologe sowie Pionier der Feldarchäologie. Als erster Forscher führte er Ausgrabungen im kleinasiatischen Hisarlık durch und fand die von ihm und zuvor schon anderen Forschern hier vermuteten Ruinen des bronzezeitlichen Trojas.
1873 erklärte Schliemann der Öffentlichkeit, Troja gefunden zu haben. Den eigentlichen Durchbruch zum Ruhm erlangte er allerdings durch den Fund des sogenannten Schatzes des Priamos im selben Jahr. 1874 erschien bei Brockhaus Schliemanns „Atlas trojanischer Altertümer“, erstmals in der Geschichte der Archäologie durchweg mit Fotodokumenten von den Grabungen.
Es gibt überzeugende Hinweise, dass um diesen strategisch und handelspolitisch bedeutsamen Siedlungsplatz immer wieder kriegerische Auseinandersetzungen geführt worden sind. Ein archäologischer Beweis dafür, dass der Trojanische Krieg Homers tatsächlich um ebendiese Siedlung geführt worden ist (dies war Schliemanns Kernthese), ist jedoch bis heute nicht erbracht – weder von ihm noch von seinen Nachfolgern. Trotz des fehlenden Beweises ist heute in der Fachwelt unumstritten, dass es sich bei der von Schliemann ausgegrabenen Stätte tatsächlich um Troja/Ilion handelt. Die Grabungen und Forschungen werden seit 1988 durch das Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters der Universität Tübingen und das Department of Classics der University of Cincinnati fortgesetzt.
Quelle: Wikipedia