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Henry Simonsfeld (* 15. Oktober 1852 in Mexiko-Stadt; † 5. April 1913 in München) war ein deutscher Historiker, dessen Schwerpunkt auf den deutschen und italienischen Quellen und der Historiographie des Mittelalters, Venedigs und der Stauferzeit lag.
Simonsfeld lehrte an der Universität München. 1908 gab er die Jahrbücher des deutschen Reiches unter Kaiser Friedrich I. heraus, eine Publikation, die ihm scharfe Kritik eintrug. Als sein Hauptwerk gilt seine Arbeit über den Fondaco dei Tedeschi und die deutschen Kaufleute in Venedig von 1887. 1889 folgte eine Arbeit über die deutsche Kolonie in Treviso. Neben der Geschichte Venetiens bildete die Epoche Friedrich Barbarossas, die Papst- und Konziliengeschichte, aber auch die Geschichte Bayerns weitere Schwerpunkte seiner Arbeit. Hinzu kamen Quelleneditionen, wie zum Chronicon Altinate. Erst am 29. Februar 1912 wurde er zum ordentlichen Professor berufen, nachdem er 35 Jahre an der Universität tätig gewesen war, davon zwei Jahrzehnte als Privatdozent. Seinen Lebensunterhalt verdiente er bis 1898 durch eine Anstellung an der Staatsbibliothek. Er wurde 1902 ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Simonsfeld entsprach nicht dem Bild des Professors, denn er unterrichtete gern unter Gleichen im Café de l’Opera in der Maximilianstraße, seine Vorlesungen waren spröde, sein Themenspektrum in einer Zeit, in der Spezialisten gefragt waren, zu groß. Außerdem versuchte er selbst seine Berufung zu betreiben, was ihm das Misstrauen wichtiger Entscheider eintrug. Auch seine jüdische Herkunft gilt als hemmend. Hingegen genoss er in Italien hohes Ansehen und wurde mehrfach ausgezeichnet. Simonsfeld erlag seinem Magenleiden nach einer Operation, er starb in der Diakonissenanstalt zu München.
Quelle: Wikipedia