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Hermann Sudermann (* 30. September 1857 in Matzicken, Kreis Heydekrug, Ostpreußen; † 21. November 1928 in Berlin) war ein deutscher Schriftsteller und Bühnenautor.
Sudermann hatte sich schon vor seinem Durchbruch als Dramatiker einen Namen als Erzähler gemacht. Mit seinen gesammelten Erzählungen Im Zwielicht (1886) orientierte er sich an Guy de Maupassant. Mit seinem ersten Roman Frau Sorge (1887), einem Bildungsroman mit Elementen eines Gesellschaftsromans, benannt nach einem Motiv aus Faust II, schloss er sich anscheinend der Schule Friedrich Spielhagens an. In seinem Roman Der Katzensteg (1890) wurden inszenierte Posen und mythische Überhöhung festgestellt sowie Beziehungen zu Gemälden wie Triton und Nereide von Arnold Böcklin hergestellt. Doch stecke dahinter mehr als stilistische Konvention, so der Literaturwissenschaftler Peter Sprengel, sondern Protest gegen klerikal verengtes Christentum. Der Erzähler Sudermann übte bis weit ins 20. Jahrhundert eine ambivalente Wirkung aus. Auf der einen Seite stand er im Verdacht der Trivialität; auf der anderen Seite erzählte er spannungsreich und mit einem sicheren Gespür für Effekte. Die aktuellen Bezüge und sein liberales Engagement stellen Sudermann zwar in die Nähe zur literarischen Moderne. Sein durchaus reflektierter, aber ungebrochener Umgang mit überlieferten literarischen Modellen, Klischees und Artefakten steigern jedoch das Pathos der Empfindung, das den Lesern vermittelt werden soll.
Quelle: Wikipedia