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Wilhelm Emanuel Süskind (* 10. Juni 1901 in Weilheim in Oberbayern; † 17. April 1970 in Tutzing) war ein deutscher Autor, Übersetzer, Herausgeber und Journalist.
Nach 1945 stieß Süskind zur neu gegründeten Süddeutschen Zeitung (SZ), für die er zuerst als Sonderberichterstatter vom Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher tätig wurde und während des gesamten Hauptprozesses anwesend war. Seine ehemalige Freundin Erika Mann, die emigrieren musste und nun ebenfalls in Nürnberg als Korrespondentin arbeitete, ging ihm aus dem Weg. Seine Reportagen sammelte er 1963 in dem Band Die Mächtigen vor Gericht. Danach arbeitete er als leitender Redakteur im Bereich Politik für die SZ.
Süskind war auch seit 1922 als Übersetzer tätig (u. a. von Werken Tania Blixens, Herman Melvilles, Robert Louis Stevensons, William Makepeace Thackerays) und fand schon in den 1940er Jahren als Sprachkritiker und -pfleger Beachtung (Vom ABC zum Sprachkunstwerk, 1940). Zu seinen sprachkritischen Arbeiten nach dem Krieg gehören Beiträge in der zusammen mit Dolf Sternberger und Gerhard Storz verantworteten Kolumne Aus dem Wörterbuch des Unmenschen über die Sprache des Nationalsozialismus in der Monatsschrift Die Wandlung. In Auszügen wurden diese 1957 in Buchform veröffentlicht und fanden einen großen Leserkreis.
Süskind ist der Vater des Journalisten Martin E. Süskind und des Autors Patrick Süskind. Er war ein Jugendfreund von Erika und Klaus Mann, nach ihrer Emigration brachen die beiden den Kontakt zu ihm demonstrativ ab. Er gehörte der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und dem P.E.N.-Zentrum Deutschland als Mitglied an.
Quelle: Wikipedia