Münchner Personenverzeichnis

Geboren 3.2.1881 [Kiel]
Gestorben 7.10.1970 [München]
Beruf Musiker  
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Rudolf Fritz Karl Berthold Bode war ein deutscher Pädagoge und Begründer der Ausdrucksgymnastik. Seine zentralen Anliegen waren die Ganzheitlichkeit der Bewegung, ihre rhythmische Gestaltung und die Wechselwirkung von Körper und Seele.

Bode, Sohn eines Kieler Kaufmanns, studierte 1901–1904 am Konservatorium Leipzig und gleichzeitig 1901–1906 an der dortigen Universität und schloss sein Studium mit einer Dissertation über Die Zeitschwellen für Stimmgabeltöne mittlerer und leiser Intensität 1906 ab. Er arbeitete zunächst als Pianist, 1907–1908 als Korrepetitor am Stadttheater Kiel, 1908–1909 als Kapellmeister am Stadttheater Kaiserslautern, 1909–1910 als Kapellmeister und Chordirektor am Stadttheater Heidelberg und 1910–1911 als Lehrer an der Bildungsanstalt von Émile Jaques-Dalcroze in Hellerau.

1909 heirateten Rudolf Bode und Elly Drenkmann. Die Ehe wurde auch zu einer Arbeitsgemeinschaft, bei der Elly Bode ab 1935 die Leitung der Bode Schule übernahm, aus der sich in München ab 1938 die Bildungsstätte für deutschen Tanz entwickelte. Im Oktober 1911 gründeten sie in München die Bode-Schule für rhythmische Gymnastik, in der er auch Klavier und Musiktheorie unterrichtete und die heute die älteste Lehranstalt für Gymnastik in Deutschland ist. Am 11. August 1922 wurde in Jena der „Bodebund für Körpererziehung“ mit Hinrich Medau als Vorsitzenden gegründet Der Bode-Bund weitete sich in der Folgezeit recht schnell aus, so dass neben der Schule in München in Berlin, Bremen und Breslau weitere Standorte entstanden. Im Frühjahr 1925 gaben seine Lehrkräfte bereits in 26 Städten Kurse; einige davon wurden von über hundert Teilnehmern besucht. In seiner Schrift Rhythmus und Körpererziehung bezog er sich besonders auf den Philosophen Ludwig Klages.

Bode trat zum 1. April 1932 der NSDAP bei (Mitgliedsnummer 1.067.196).[5][6] In der Zeit des Nationalsozialismus war Bode Leiter der Fachschaft „Gymnastik und Tanz“ im Reichsverband deutscher Turn-, Sport- und Gymnastiklehrer. 1933 wurde er Fachgruppenleiter im Kampfbund für deutsche Kultur. 1935 wurde er fachlicher Leiter der Reichsschule des Reichsnährstandes in Burg Neuhaus bei Braunschweig bis zur Schließung der Schule 1939. Er entwickelte die Neuhaus-Gymnastik, eine Ausgleichsgymnastik für Bauern. Nach dem Krieg wurde Bode als Mitläufer eingestuft.

1948 wurde der „Bodebund für Rhythmische Gymnastik“ wiedergegründet.[8], am 1. Oktober 1951 die Bode Schule in München wiedereröffnet. Am 31. März 1970 führte die Schule ihren ersten Lehrgang für Jazzgymnastik in München durch.

Quelle: Wikipedia