Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Geboren | 9.2.1781 [Höchstadt an der Aisch] |
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Gestorben | 13.2.1826 [München] |
Beruf | Naturwissenschaftler |
Johann Baptist Ritter von Spix war ein deutscher Naturwissenschaftler.
Johann Baptist Spix, ab 1821 Ritter von Spix, war ein deutscher Naturwissenschaftler.
Johann Baptist Spix war siebtes von elf Kindern. Seit 2004 ist in seinem Geburtshaus ein kleines Museum untergebracht. Über seine Kindheit ist wenig bekannt. Er studierte in Bamberg Philosophie und promovierte. In Würzburg studierte er Theologie, brach aber unter dem Einfluss von Friedrich Schelling das Theologiestudium ab und studierte danach Medizin und Naturwissenschaften. Er promovierte ein zweites Mal. Übergangsweise war er niedergelassener Arzt in Bamberg.
Vermutlich durch den Einfluss von Soemmering, der seit 1805 in München einen Ruf an der Akademie innehatte und Spix aus seiner Würzburger Zeit kannte, wurde Spix nach München berufen. König Maximilian I. von Bayern gewährte ihm ein Stipendium, um in Paris die modernen Methoden der Zoologie zu erlernen. Spix nutzte die Gelegenheit zu meeresbiologischen Exkursionen und ersten wissenschaftlichen Untersuchungen.
Spix wurde im Jahr 1810 zum Adjunkt und 1811 zum Konservator der von nun an eigenständigen zoologischen Sammlungen in München berufen und hatte die Aufgabe, diese nach wissenschaftlichen Gesichtspunkten neu zu ordnen und auszubauen. Auf diese Berufung geht die Zoologische Staatssammlung München zurück. Ein 1811 erschienenes, umfassendes Werk über die Geschichte und Grundlagen der Zoologischen Systematik brachte ihm allgemeine wissenschaftliche Anerkennung. 1813 wurde er zum ordentlichen Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ernannt.
Das Landgut Mandioca von Graf Langsdorff in der Nähe von Rio de Janeiro. Hier waren Spix und Martius im Jahre 1817. Johann Baptist Spix schloss sich 1817 der österreichischen Brasilien-Expedition an, reiste dann aber mit dem jüngeren Botaniker Carl Friedrich Philipp von Martius alleine bis 1820 von Rio de Janeiro durch das Innere Brasiliens bis Goiás und Rio São Francisco. Zwischen 1819 und 1820 befuhren Spix und Martius auch den Amazonas. Teilweise trennten sie sich, um in der gegebenen Zeit möglichst viel vom Land zu erkunden.
Von dieser Expedition brachten Spix und Martius eine Sammlung von 6.500 Pflanzen, 2.700 Insekten, 85 Säugetieren, 350 Vögeln, 150 Amphibien und Reptilien sowie 116 Fischen nach Deutschland zurück. Die gesammelten Tiere bilden eine wichtige Grundlage der heutigen zoologischen Sammlungen in München. Die zahlreichen ethnographischen Sammelstücke (Tanzmasken, Federschmuck, Waffen, Gebrauchsgegenstände) befinden sich im Museum Fünf Kontinente in München, sie sind zum Teil einzigartig. Darüber hinaus brachten Spix und Martius auch Münzen, Mineralien, Versteinerungen und vieles mehr nach München.
Nach der Rückkehr aus Brasilien wurde Spix geadelt und zum Ritter geschlagen. Außerdem wurde er in verschiedene Akademische Gesellschaften aufgenommen, erhielt eine Leibrente und viele Ehrungen. Er konnte sich ein Anwesen bei Lindau am Bodensee erwerben (Alwind), das er aber kaum noch benutzen konnte. Er war wohl auf Grund einer Tropenkrankheit gesundheitlich sehr geschwächt, konnte aber noch einige Werke publizieren, in denen er viele Tierarten wissenschaftlich beschrieb. Insbesondere schrieb Spix (mit Martius) das Werk Reise nach Brasilien …, in dem die Reise beschrieben wurde. Den ersten Band konnte er noch selbst zum Druck fertigstellen, der zweite und dritte Band wurde von Martius fortgesetzt (teils unter Verwendung der Aufzeichnungen von Spix). Insgesamt erschien das Werk in drei Bänden, 1823, 1828 und 1831 mit einem „Atlasband“.
Spix starb am 13. Mai 1826 in München, vermutlich an einer Tropenkrankheit. Die Grabstätte von Spix befindet sich auf dem Alten Südlichen Friedhof in München. Der heutige Grabstein ist ein Ersatzgrabstein, da es das ursprüngliche Grabmal nicht mehr gibt.
Grab (Ersatzgrabstein – Original verloren) von Johann Baptist Spix auf dem Alten Südlichen Friedhof in München (♁Standort) Johann Andreas Schmeller notierte in seinem Tagebuch anlässlich des Todes und der Bestattung Spix', man hätte diesen lieber zwischen den beiden Indianerkindern, die dieser aus ihrer Heimat auf den Münchner Kirchhof gebracht habe, begraben sollen. Schmeller kannte Spix seit dem 19. Juli 1816. Damals war er mit Spix zur Kaum-Alpe gewandert, und schon damals war Spix laut Schmeller „schwächlich und kränklich“ gewesen. Er habe zusammen mit „Martinis Wittwe“, die ihm die Wirtschaft geführt habe, im Bad von Adelholzen eine Kur gebraucht. Später trafen sich Schmeller und Spix auf ihrem gemeinsamen Lieblingsspaziergang auf dem Grieslein. Spix habe, so Schmeller, vor der Brasilien-Expedition unter dem harten Urteil Sömmerings über seine Cephalogenesis gelitten und sei erst durch die Reise nach Brasilien geistig und körperlich wieder „auf die Beine“ gekommen, aber auch nach seiner Rückkehr habe Spix sich meist deprimiert gezeigt.
Quelle: Wikipedia