Münchner Personenverzeichnis

Geboren 3.5.1882 [Warschau]
Gestorben 29.3.1918 [Warschau][Selbstmord]
Beruf Sozialistin  Friedensaktivistin  
Wikipedia
Lerch
Sonja Lerch
Bildrechte: Chr. Zimmer, Gießen, Sonja Rabinowitz 1909 Giessen Ausschnitt, als gemeinfrei gekennzeichnet, Details auf Wikimedia Commons

Sonja Lerch, geboren als Sarah Sonja Rabinowitz, (* 3. Maijul./ 15. Mai 1882greg. in Warschau; † 29. März 1918 in München) war eine deutsche Sozialistin und Friedensaktivistin.

Sonja Lerch war Pazifistin und gehörte 1914 zu den ersten erklärten Kriegsgegnerinnen mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Als Mitbegründerin der Münchener USPD organisierte sie gemeinsam mit Kurt Eisner, Hans Unterleitner, Richard Kämpfer u. v. a. im Januar 1918 im Rahmen der Januarstreik-Aktionen einen Streik von Münchner Munitionsfabrikarbeitern zur Durchsetzung des allgemeinen Friedens und wurde am 1. Februar 1918 wegen Landesverrats verhaftet.

Sie soll neben Eisner zu den Hauptrednern auf Versammlungen gehört haben, Polizeiprotokolle würden sie aber nur selten erwähnen, weil Frauen als Rednerinnen nicht ernst genommen worden wären. So wäre die Rolle der Frauen und speziell von Sonja Lerch für die Revolution verfälscht worden.

Eugen Lerch distanzierte sich öffentlich von der politischen Aktivität seiner Frau und reichte die Scheidung ein, um sich seine Karriere nicht zu verbauen. Darüber erschien eine Notiz in der „Münchner Post“ vom 2. Februar 1918. Sie erklärte sich mit der Scheidung einverstanden, liebte ihn jedoch weiterhin. Sie wurde bei ihm verhaftet, als sie nach ihrem Untertauchen ihn noch einmal sehen wollte. In den fast acht Wochen ihrer Untersuchungshaft besuchte Lerch seine Frau nicht. Am 15. März 1918 wurde Sonja Lerch vom Untersuchungsgefängnis Neudeck in das Gefängnis München-Stadelheim überstellt. Dort wurde sie am 29. März 1918 erhängt aufgefunden.

Quelle: Wikipedia

Straßenbenennung

Sarah-Sonja-Lerch-Weg 
16. Ramersdorf-Perlach (Neuperlach) Straße nicht mehr vorhanden