Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Geboren | 2.7.1849 [Brünn] |
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Gestorben | 3.2.1919 [Brünn] |
Beruf | Königin |
Suchbegriffe | Wittelsbach |
Marie Therese Henriette Dorothea, auch Maria Theresia, war Erzherzogin von Österreich-Este, Prinzessin von Modena und von 5. November 1913 bis 7. November 1918 die letzte Königin von Bayern.
Nach einer Verfassungsänderung bestieg Ludwig am 5. November 1913 den bayerischen Thron und Marie Therese wurde Königin. Sie war zu diesem Zeitpunkt bereits 64 Jahre alt und die erste katholische Königin des Königreichs Bayern. Anfang Dezember fand anlässlich der Thronbesteigung ein Ball in der Münchner Residenz statt, zu dem auch Kaiser Wilhelm II. erschien. Nach dem Weihnachtsfest folgte 1914 der Hofball, bei dem nach 50 Jahren wieder ein Königspaar zu sehen war. Darum wurde das Fest mit allem Glanz und Prunk gefeiert.
Am 1. August 1914 gab Ludwig III. an der Seite seiner Frau vom Balkon des Wittelsbacher Palais aus die Mobilmachung bekannt. Darauf verfasste Marie Therese einen Aufruf an die bayrischen Frauen und Mädchen, in dem sie alle Frauen zur Unterstützung des Landes und der Soldaten an der Front aufrief. Außerdem funktionierte Marie Therese die Nibelungensäle in der Residenz zur „Größten Nähstube Deutschlands“ um und scharte dort die wohlhabenden Frauen Bayerns um sich, um Pakete mit Kleidungsstücken und Nahrungsmitteln für Soldaten und Verwundete anzufertigen. Sie forderte Bayerns Mädchen dazu auf, sich an ihren Töchtern Hildegard, Helmtrud und Gundeline ein Beispiel zu nehmen und Schwester beim Deutschen Roten Kreuz zu werden. Marie Therese glaubte fest an den deutschen Sieg und kümmerte sich während der gesamten Kriegszeit um Soldaten und Verwundete, besuchte Lazarette und rief die Frauen unermüdlich zur Hilfe für ihre Männer auf.
Am 20. Februar 1918, mitten in den Wirren des Ersten Weltkriegs, begingen Marie Therese und Ludwig III. ihre Goldene Hochzeit. Anlässlich dieses Ereignisses spendete das Königspaar zehn Millionen Mark für wohltätige Zwecke. Die Lage in München verschlechterte sich immer mehr wegen der Kriegsverluste an der Front und der Lebensmittelknappheit; die Frauen mussten in den Fabriken immer härter arbeiten.
Am Abend des 7. November 1918 erklärte Kurt Eisner König Ludwig III. für abgesetzt und rief den Freistaat Bayern aus. Es folgten Massendemonstrationen durch ganz München und die Königsfamilie flüchtete auf Schloss Wildenwart. Während der König nach kurzem Aufenthalt weiter nach Anif ging und die Prinzessinnen Hildegard, Gundelinde und Wiltrud Unterschlupf bei den Bauern im Chiemgau fanden, blieb die erkrankte Königin zusammen mit Prinzessin Helmtrud als ihrer Krankenpflegerin im Schloss zurück,bevor auch der ehemalige König wieder in das Schloss zurückkehrte.
Der erste familiäre Höhepunkt nach der Abdankung Ludwigs III. war die Verlobung der Tochter Gundelinde am 24. November 1918 mit Graf Johann Georg von Preysing-Lichtenegg-Moos. Die für den 3. Februar 1919 angesetzte Hochzeit musste verschoben werden,[2] da sich der Gesundheitszustand der ehemaligen Königin schlagartig verschlechtert hatte und sie an eben diesem Tag verstarb.[3] Ludwig plante, seine Frau in der Schlosskapelle zu Wildenwart beisetzen zu lassen und sie später nach München zu überführen.
Am 18. Oktober 1921 starb Ludwig III. auf Schloss Nádasdy in Sárvár (Westungarn). Die sterblichen Überreste Ludwigs wurden von Ungarn nach Wildenwart gebracht, wo beide Särge in der Schlosskapelle aufgestellt wurden, bevor man sie per Sonderzug nach München überführte. König Ludwig III. wurde in der Frauenkirche mit seiner Frau in der Familiengruft der Wittelsbacher beigesetzt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Unterkirche des Münchner Frauendoms durch Kardinal Faulhaber umgestaltet. Die Särge der dort beigesetzten Wittelsbacher wurden dabei in neue Wandnischen übertragen und hinter Grabplatten eingemauert.
Marie Thereses Herz wurde getrennt bestattet und befindet sich in der Gnadenkapelle von Altötting.
Quelle: Wikipedia