Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Karl Wilhelm Ritter von Kupffer (* 2. Novemberjul./ 14. November 1829greg. in Lesten, Kurland in Lettland; † 16. Dezember 1902 in München) war ein deutsch-baltischer Anatom und Hochschullehrer. Er gehört zu den Begründern der Embryologie.
1880 wechselte er schließlich an die Ludwig-Maximilians-Universität München. 1896/97 war er an der LMU zum dritten Mal Rektor. 1901 wurde er emeritiert.
Kupffer arbeitete vorwiegend auf den Gebieten der Histologie und Embryologie. Er wies erstmals nach, dass Nervenfibrillen in Drüsenzellen endigen. Darüber hinaus beschäftigte er sich mit dem Epithel und den Drüsen des Magens sowie mit dem Aufbau der Nervenfasern. Im Zusammenhang mit der Beschreibung des zellulären Feinbaues und der Strukturierung des Protoplasmas prägte er den Begriff „Paraplasma“ zur Kennzeichnung des passiven Zellinhaltes. Die Medizin verdankt Kupffer außerdem die histologische Erstbeschreibung der hepatischen Sternzellen (Kupffer-Sternzellen bzw. Browicz-Kupffer-Zellen). Im Rahmen weiterer Arbeiten zum Feinbau des Lebergewebes wies er präexistierende zelluläre Sekretvakuolen nach (Gallensekretion) und zeigte mit einer speziellen Färbemethode (Kupffer-Reagens), dass Gallenkapillaren in Lebergewebe vorkommen. Kupffer gilt darüber hinaus als Mitbegründer der modernen Embryologie und der vergleichenden Entwicklungsgeschichte. Der blasenartig erweiterte Urdarm-Endabschnitt von Knochenfischen wird als „Kupffer-Blase“ und die von ihm entdeckte Sichel bei Vogelembryonen als „Kupffer-Sichel“ bezeichnet.
Quelle: Wikipedia