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Erni Singerl, eigentlich Ernestine Kremmel, war eine deutsche Schauspielerin, die in erster Linie durch ihre Präsenz als bayerische Volksschauspielerin bekannt wurde. Sie verkörperte mit Energie, Witz und Durchsetzungsvermögen die resolute, grantelnde, aber durch und durch gutherzige Münchner „Dame“.
Im Alter von zehn Jahren trat Erni Singerl mit ihrer Ziehharmonika im Münchner Kinderfunk auf. 1937 wurde sie von dem bekannten Münchner Volkssänger Weiß Ferdl entdeckt, der von ihren Gesangs- und Tanzkünsten beeindruckt war und sie ans Platzl holte. Dort bekam sie auch ihren Künstlernamen. Nach dem Zweiten Weltkrieg feierte sie ihre ersten Erfolge auf der Bühne und mit Radiosendungen wie Die weißblaue Drehorgel und Das Glücksradl.
In den 1950er Jahren kamen Nebenrollen in Filmproduktionen hinzu. Der große Durchbruch gelang der nur 1,54 m großen Schauspielerin durch das Fernsehen. Ende der 1950er Jahre startete Der Komödienstadel im Bayerischen Rundfunk. Hier konnte sie während vier Jahrzehnten in über 50 Rollen ihre Fähigkeiten voll einsetzen und verfeinern. Zudem spielte sie mit Volksschauspielern wie Gustl Bayrhammer, Maxl Graf, Ludwig Schmid-Wildy oder Max Grießer.
Neben Gastspielen in weniger anspruchsvollen Klamaukfilmen und einem Ausflug in die Schlagerbranche folgten zahlreiche Auftritte in beliebten TV-Serien, in denen sie stets Frauenrollen mit losem Mundwerk und kämpferischer Natur verkörperte. Deutschlandweit bekannt wurde Singerl ab den 1980er Jahren, zum Beispiel als resolute Haushälterin für Frau von Soettingen in Monaco Franze, als streitbare Witwe und Campingplatzbetreiberin in Heidi und Erni, als Mutter von Baby Schimmerlos in Kir Royal, als abergläubische Haushälterin Frau Eichinger in Meister Eder und sein Pumuckl und in Café Meineid.
Sie stand bis ins hohe Alter auf der Bühne. Noch im Winter 2003/04 tanzte sie im Alter von 82 Jahren im ausverkauften Stück Erni greift an in der Kleinen Komödie am Max II in München einen Tango. Nach dem Tod ihres Kollegen Toni Berger im Januar 2005 galt sie als letzte große bayerische Volksschauspielerin. Sie selbst bezeichnete diesen Titel immer als „Ehrentitel“ und „höchste Auszeichnung des Publikums“.
Singerl heiratete in erster Ehe einen ehemaligen Reichsbahner, der 1945 auf dem Rückweg aus der Kriegsgefangenschaft starb. In zweiter Ehe war sie 30 Jahre lang mit Georg Schropp verheiratet, der 1995 verstarb. Singerl hatte eine Tochter.
Im März 2005 erlitt Erni Singerl während eines Besuchs des Circus Krone einen Schwächeanfall. Im Juli musste sie erneut im Krankenhaus behandelt werden. Am 30. Juli 2005 starb sie 83-jährig an Krebs in ihrem Haus in München-Trudering und wurde im engsten Familienkreis auf dem Münchner Ostfriedhof beigesetzt. Freunde und die Öffentlichkeit wurden erst nach der Beerdigung über Singerls Tod informiert.
Quelle: Wikipedia