Alte Quellen

Haidhauser Johannneskirche alte

Quelle Zauner - München in Kunst und Geschichte (131)
Jahr 1914
Straße Kirchenstraße 18

Haidhauser Johannneskirche alte; Kirchenstraße 18. Umfassungsmauern (aus dem Schwedenbrand 1632 noch stehen geblieben) mit dem halbkreisförmigen Chorabschluß und dem Rundbogen fries des Turmes noch aus der spätromanischen (Übergangs-)Zeit; Spitzbogenfenster sowie rechtsseitiger Eingang frühgotisch; im übrigen (nach dem Brand) im 17. Jahrh. im Renaissancestil umgestaltet. Am Turm aus dieser Zeit ein Kuppeldach, seit 1822 ein spitzes Helmdach. Grundriß: einschiffig mit eingezogenem Chor; Tonnengewölbe mit Stichkappen. Ausstattung: An den Wänden Pilasterarchitektur; an der Decke Stuck- Rahmen werk (Quadraturarbeit); am Triumphbogen in farbigem Stuck das kurbayerische und das Münchner Stadtwappen. Hochaltargemälde von Akademiedirektor P. Langer (um 1820), der hier ein Schlößchen sich baute (an der Stelle des jetzigen Trambahndirektionsgebäudes) und seinen Grabstein an der Nordwand der Kirche hat. An der Südwand ein überlebensgroßes Kruzifix vom 16. Jahrh. 

Im Glockhaus eine Gedenktafel mit der baulichen Darstellung der Kirche aus 1690 und der Inschrift:

„Im Jahre 1690 den 1. Juli entstand ein solches Hochgewitter, welches man sich beflissen, mit läuten und Wettergeseegnen von dem Firmament zu vertreiben, verhoffend, solches ohne Schaden abzugehen; darauf augenblicklich ein solcher Donnerstreich geschah, daß sich Jedermann entsetzte und wie zu sehen, ein Donnerskeil in Kirchturm geschlagen, auch an demselben abgefahren und bey den Glockenseilen etliche Personen niedergeschlagen und beschädiget, darunter eine ledige Weibsperson der Strahl getroffen, daß sie des Todes verblichen, indem der Strahl so erschrecklich hernieder gefahren, dem Mesmer unter den Füßen durch und einen Mann über den Kopf.“

[F, KB, Rb].


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