Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Quelle | Zauner - München in Kunst und Geschichte (137) |
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Jahr | 1914 |
Die „Herbergen“, eine besondere Form des Altmünchner Wohnhauses, ehemals die Behausungen der ärmsten Klassen. Durch das ganz vorige Jahrhundert hat sich diese uralte, vorstädtische Wohnform zäh erhalten; jetzt hat ihr eine strengere Wohnungspolizei so ziemlich den Garaus gemacht. Für die Erbauung solcher Häuser kleinster Art durfte nach altem Gesetz niemals landwirtschaftlich nutzbarer Grund beansprucht werden; und so wuchsen sie aus dem Überschwemmungsgebiet der Isar, der Au, heran, klebten an den Steilhängen des Höhenrandes und drückten sich scheu zusammen in Kiesgruben (die „Grube“ in Haidhausen) und andern unfruchtbaren Stellen. Die Häuschen sind oft zimmerweise unter mehreren Eigentümern in der kompliziertesten Weise geteilt, doch meist so, daß ein jeder einen eigenen Zugang von der Straße aus hat. Oft kommt ja die Bodengestaltung der Zugangsmöglichkeit der obem Stockwerke entgegen; oft ist sie aber durch verwegene Außentreppen erzwungen. Beispiele in der Au, in Giesing und Haidhausen [BAJ 85],