Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Quelle | Reber - Bautechnischer Führer durch München (123) |
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Jahr | 1876 |
Straße | Am Gasteig |
Die Nicolauskapelle am Gasteig ist der Rest des uralten St. Nicolaus-Spitals für Leprosen oder Unheilbare, welches 1861 abgetragen, wurde, als König Maximilian II. die Gasteiganlagen schuf. Die Unheilbaren sind jetzt in dem ehemaligen Irrenhaus zu Giesing untergebracht. Die Kirche zeigt usserlich in seinem dreiseitigen Chorschluss wie in den schlichten Strebepfeilern den gothischen Ursprung, während die Sternrippen des Gewölbes im einschiffigen Inneren, der Behandlung der Kirche des Herzogspitals verwandt, die deutsche Renaissance der Mitte des 16. Jahrhunderts verrathen. Sonst bietet die kleine Kirche, welche seit einigen Jahren der altkatholischen Gemeinde überwiesen worden ist, kein künstlerisches Interesse. Unmittelbar nebenan befindet sich die noch kleinere Altöttinger-Kapelle des Gasteig, so genannt von der die Altötlinger Madonna nachahmenden Maria auf dem Hauptaltar, vor zehn Jahren im romanischen Style hergestellt. Die Chornische, aussen dreiseitig, wurde innen zur halbkreisförmigen Apsis umgestaltet. Die Flachdecke enthält ein hübsches den hl. Nicolaus darstellendes Gemälde von Jul. Frank.