Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Quelle | Nagler - Acht Tage in München (34) |
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Jahr | 1863 |
Straße | Himmelreichstraße |
Dianenbad. Die Naturheilanstalt zum Dianabad, unter ärztlicher Leitung des Dr. Schlosser, eine Viertelstunde von München entfernt, auf dem linken Ufer des Isarstromes, in der Nähe des chinesischen Thurmes, einer der schönsten Lagen des englischen Gartens, ist ganz neu, sehr schön und zweckmäßig zur Aufnahme solcher Kurgäste eingerichtet, die das Naturheilverfahren auf Grundlage der Schroth'schen und Prießnitz'schen Heilweise durchzumachen gedenken. Die gebotene Gelegenheit zur Anwendung des von den Sonnenstrahlen erwärmten Flußwassers, und die getroffene Vorrichtung, das mit Quellwasser gefüllte, geschmackvoll dekorirte Vollbad, je nach Bedürfniß mit warmen Wasser abschrecken und so den für jeden Krankheitszustand passenden Temperaturgrad jedesmal genau reguliren zu können, sowie die Anwendung der neuesten balneologischen Apparate, geben ihr einen ganz besonderen Vorzug vor allen jenen sogenannten Wasser-Heilanstalten, denen diese zweckmäßige Einrichtung fehlt.
Mit derselben ist zugleich auch eine Schwimm- und Bade- Anstalt für warme Bäder, Regen-, russische Dampf- und Fluß- Bäder verbunden, und sie darum besonders für solche Badegäste geeignet, die bloß derlei Bäder gebrauchen wollen. Auch der hier befindliche Wintergarten wird während des Sommers zu einem großartigen und stark besuchten Kalt- und Wellenbade umgestaltet.
Die Garteuanlagen der Badeanstalt selbst, sowie insbesondere der englische Garten eignen das Dianabad vorzugsweise zum ländlichen Sommeraufenthalt, und bieten hinreichend Gelegenheit zu den angenehmsten Spaziergängen dar.