Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Quelle | Nagler - Acht Tage in München (69) |
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Jahr | 1863 |
Haidhausen, mit der Au und Giesing jetzt München rechts der Isar, wird schon 808 urkundlich (Heidhusir) genannt, und besteht fortan als Dorf mit einer Kirche. Im Jahre 1685 erhielt Franz Pangratz von Leiblfing die Jurisdiktion über die Hofmark, welche nach mehrmaligem Besitzwechsel 1826 an den Staat überging. Im Jahre 1834 zogen die Frauen vom guten Hirten in das Schloß des Leiblfinger ein, und 1840 wurde dieses zum Kloster erweitert, wie die beigegebene Vignette zeigt. Die Frauen besorgen ein Institut für verwahrloste und arme Mädchen, welche in den Räumen des Klosters unter Aufsicht stehen. In Haidhausen ist auch eine Kinderbewahranstalt, ein Pfründnerhaus, und seit 1834 ein schönes und zweckmäßig eingerichtetes Krankenhaus. Eine Zierde der Vorstadt ist die neue von Mathias Berger im gothischen Style erbaute Pfarrkirche. Die ältere,
am Ostende des ehemaligen Dorfes erbaute St. Johannes-Kirche stammt in der jetzigen Gestalt aus dem 17. Jahrhundert, und
war schon lange zu klein für die wachsende Bevölkerung. Die 70 Handzeichnuugs-Cabinet — Heilanstalten. Kirche hatte aber zum Neubau nicht hinreichende Mittel, und daher ergriff der würdige Pfarrer, Herr Walser, den Wanderstab, um fromme Beiträge zum Baue zu sammeln. Die Kirche ist noch nicht vollendet, gegenwärtig ist aber die Spitze im Bau begriffen. Das Schiff der Kirche kann die Altäre aufnehmen, und schon ist der Hochaltar von Marmor mit Christus und Johannes am Jordan in Arbeit. Die am Maximiliane um vorbeiführende Straße verbindet jetzt Haidhausen mit der Stadt.
Oestlich von Haidhausen liegt Berg am Laim, mit einem Institut der englischen Fräulein und einer Kirche.