Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Quelle | Nagler - Acht Tage in München (83) |
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Jahr | 1863 |
Straße | Staubstraße 14 |
Die Schmerzhafte Kapelle und das Kloster der Kapuziner an der Staubstraße Nr. 14, hinter dem allgemeinen Gottesacker, haben wir als Wallfahrtskirchlein in der Geschichte von München schon erwähnt, und dabei auf ihren Zusammenhang mit einer alten Kapelle des leidenden Heilandes hingewiesen. Das Kirchlein, eine einfache Rotunde, wurde von 1703 bis 1705 hergestellt, und fortan von Andächtigen besucht. Im J. 1846 wurde damit ein Kapuziner-Hospitium verbunden, welches den 3. Okt. 1847 eingeweiht, und 1853 zum Convente erhoben wurde. Jetzt erhielt die Kirche den gegenwärtigen Anbau, und das Areal der Patres wurde mit einer Mauer umgeben. Der Hauptaltar ist noch jener der alten Kapelle von 1703, und gibt die Dedication an die schmerzhafte Mutter des Herrn, dessen Leichnam sie im Schooße hält. Ein besonderer Zulauf von Andächtigen findet am schmerzhaften Freitag statt, auf welchen Papst Pius VI. bei seiner Anwesenheit in München am 27. September 1782 einen Ablaß verlieh. Die Glasgemälde des Anbaues der Kirche sind von einem Dilettanten, dem ehemaligen Landarzt Heinrich Ehrl. König Maximilian II. schenkte dem Kloster eine kostbare Reliquie, welche er von Papst Pius IX. erhalten hatte. Interessant ist ein Gemälde mit der hl. Familie, welches in der Gruftkapelle des 1803 demolirten Kapuzinerklosters als wunderthätig verehrt wurde.