Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Quelle | Nagler - Acht Tage in München (92) |
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Jahr | 1863 |
Der Kunstverein, der erste dieser Art in Deutschland, fand 1820 seinen Anfang in einem Privathause, in jenem des Malers und Radirers Raphael Winter, und mehrere Künstler und Kunstfreunde nahmen an den Versammlungen Theil. Später öffnete der Kupferstecher und Kunsthändler Hermann seine Wohnung im sogenannten Himbselhause auf dem Maximilians-Platze, und den 26. November 1823 wählten 42 Künstler und Kunstfreunde den ersten Ausschuß. Von dieser Zeit an vermehrten sich die Mitglieder von Monat zu Monat, und daher wurde schon während des Baues des Bazar durch den Baurath Himbsel Anstalt getroffen, ein geeignetes Lokal in demselben zu erhalten. Himbsel bestimmte dazu den nördlichen Pavillon, in welchem sich der Verein seit vielen Jahren befindet. Er bezahlte anfangs für Miethe die Summe von 600 fl., dann 700, 900 und 1100 fl.,
eine Kleinigkeit für so lange Zeit. Der Verein besitzt auch noch ein Zimmer des Nachbars, so daß er vorläufig 1400 fl. Miethe bezahlt. In diesem Lokale findet eine beständige Ausstellung von Kunstwerken statt, und davon wird eine Anzahl zur Verloosung angekauft. Außerdem erhält jedes Mitglied jährlich die Nachbildung eines der angekauften Kunstwerke. Der Jahresbetrag ist für ein ordentliches Mitglied 12 fl., für ein außerordentliches 6 fl. Der Rechenschaftsbericht von 1862 weiset 3230 Mitglieder nach.
Fremde werden von einem Mitglied? eingeführt, und kann auch die Dauer des Zutrittes auf einen Monat ausgedehnt werden. Das Lokal ist täglich von 10 Uhr Morgens an bis Abends 6 Uhr, und im Sommer bis 7 Uhr offen.