Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Name | Gedenktafel - Franz Xaver Baader |
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Stadtbezirk | 3. Maxvorstadt |
Stadtbezirksteil | Augustenstraße |
Straße | Karlstraße 49 |
Ausführung | Kalkstein (0,70 x 1,40 m) |
Übergabe | 30.1.1862 |
Personen | Baader Franz von |
Rubrik | Gedenktafel  |
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In diesem Hause
starb der Philosoph
Franz Baader
am 23. Mai
1841.
Franz Xaver von Baader, geboren am 27. März 1765 in München, war ein bedeutender deutscher Philosoph, Theologe, Arzt und Naturwissenschaftler. Er zählt zu den wichtigen Vertretern der romantischen Philosophie in Deutschland und hat besonders die Gebiete der Religionsphilosophie, Mystik und Sozialphilosophie geprägt. Baader studierte zunächst Medizin und Naturwissenschaften und promovierte 1786. In seinen frühen Jahren arbeitete er als Arzt und Naturforscher und reiste später nach England, wo er sich mit dem Montanwesen beschäftigte. Die Begegnung mit den naturwissenschaftlichen und technischen Fortschritten jener Zeit hinterließ einen prägenden Eindruck auf ihn und beeinflusste seine spätere philosophische Arbeit tief.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wandte sich Baader intensiv der Philosophie und Theologie zu. Inspiriert durch die Werke des deutschen Mystikers Jakob Böhme, entfaltete er eine eigene mystische und christliche Philosophie, in der er Naturwissenschaft und Glauben zu verbinden suchte. Für Baader war Gott die Quelle aller Schöpfung, und seine Philosophie spiegelte einen tief verwurzelten religiösen Glauben wider. Neben seinen religiösen Ansichten spielte das Thema soziale Gerechtigkeit eine zentrale Rolle in seinem Werk. Er setzte sich gegen das aufkommende materialistische Denken ein und entwickelte die Idee eines „sozialen Christentums“, das sowohl die Menschheit als auch die Gesellschaft verbessern sollte.
1826 erhielt Baader eine Professur für Philosophie und Religionswissenschaft an der Universität München. In dieser Rolle prägte er das intellektuelle Leben der Stadt und gewann viele Anhänger, die seine Gedanken weitertrugen. Seine Lehre verband eine tiefe Spiritualität mit wissenschaftlichem Interesse und inspirierte zahlreiche Studenten und Kollegen. Bis zu seinem Tod am 23. Mai 1841 in München blieb er eine einflussreiche Persönlichkeit an der Universität und in der Münchner Gesellschaft.
Baader verfasste zahlreiche Werke zu Religion, Philosophie, Mystik und Gesellschaft. In Schriften wie „Fermenta cognitionis“ und „Über das gesellschaftliche Leben“ legte er seine Ideen zur Erkenntnislehre und zur sozialen Verantwortung dar. Seine Schriften zur Naturphilosophie zeigen den Versuch, die Schöpfung als Ausdruck göttlicher Kraft zu deuten und eine Synthese von Naturwissenschaft und Religion zu finden.
Nach seinem Tod geriet Baaders Werk zunächst in Vergessenheit, doch später fand es durch das erneute Interesse an der romantischen und religiösen Philosophie wieder Beachtung. Franz Xaver von Baader wird heute als eine der prägenden Gestalten der christlichen Mystik und der deutschen Romantik anerkannt. Seine Bemühungen, Glauben und Vernunft sowie Religion und soziale Verantwortung miteinander zu verbinden, machten ihn zu einem faszinierenden Denker der deutschen Geistesgeschichte.