Kunst & Kultur

Name Archäologie München - Tafel 6
Stadtbezirk 1. Altstadt-Lehel
Stadtbezirksteil Graggenau
Straße Sparkassenstraße
Art Infotafel
Gruppierung Archäologie München
Art Infotafel
Suchbegriffe Pfisterbach  
Rubrik Infotafel 
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Archäologie München - Tafel 6 Pfisterbach
© Gerhard Willhalm, Archäologie München - Tafel 6, CC BY-NC 4.0

   

MÜNCHNER STADTBÄCHE: DER PFISTERBACH

Bis ins 20. Jahrhundert hinein war die Münchner Altstadt von zahlreichen Stadtbächen und Isar-Armen durchzogen. Sie maßen insgesamt über 300 Kilometer und sind im heutigen Stadtbild kaum zu erahnen.

Einige wenige, kurze Bachläufe sind noch bekannt und sichtbar, etwa der Stadtmühlbach, der Köglmühlbach vor der heutigen Staatskanzlei sowie der Eis- und Schwabinger Bach im Englischen Garten. An andere erinnern nur noch Ortsnamen: Glockenbachviertel, Brudermühlstraße und die hier gegenüberliegende Pfistermühle, in der Getreide gemahlen wurde. An der Stelle der heutigen Sparkassenstraße floss der nach der Mühle benannte Pfisterbach. Dieser wurde 1988 bei Umbaumaßnahmen im heutigen Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege in Teilen ausgehoben, die Funde sind dort im Rahmen einer Kunstinstallation im Treppenhaus ausgestellt.

Die Bäche wurden in erster Linie zum Antrieb von Mühlen und Sägen genutzt, gelegentlich auch zum Warentransport. Auch ein am Marienhof gefundener mittelalterlicher Fischkasten konnte in ihnen verankert werden und diente der Lebendhälterung von Fischen. Die Bäche hatten auch eine Kehrseite, die sich in der Stadt deutlich bemerkbar machte, denn sie dienten auch zur Abfallentsorgung.

Beim U-Bahnbau in den 1960er Jahren wurden die Stadtbäche trocken gelegt, und die übrig gebliebenen 175 Kilometer ver-
laufen heute fast alle unterirdisch.

Quelle: Infotafel vor Ort