Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Name | Archäologie München - Tafel 11 |
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Stadtbezirk | 1. Altstadt-Lehel |
Stadtbezirksteil | Graggenau |
Straße | Dienerstraße |
Art | Infotafel |
Gruppierung | Archäologie München |
Art | Infotafel |
Übergabe | 2024 |
Suchbegriffe | Wirtshaus |
Rubrik | Infotafel  |
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JEDEM ZECHER SEIN BECHER
Obwohl München heute weltweit als Bierstadt bekannt ist, war es bis um 1600 überwiegend Wein, der sich großer Beliebtheit in den Schenken erfreute.
An der Stelle des Neuen Rathauses befand sich im Eckhaus zur Dienerstraße bis 1868 die sogenannte Ratstrinkstube. Sie wurde 1428 von der Stadt eingerichtet und in den folgenden Jahrhunderten an verschiedene Wirte verpachtet. In dem Gebäude war auch der städtische Weinkeller untergebracht. Wirtshäuser waren neben ihrer Funktion als Stätten des Freizeitvergnügens und des Konsums ein öffentlicher Raum des politischen und privaten Kräftemessens und ein Ort des Handels. Die Ratstrinkstube zählte zu den vornehmsten und wichtigsten Weingaststätten Münchens, in der wahrscheinlich nur gut betuchte Gäste und Ratsmitglieder verkehrten.
Bei Ausgrabungen wurden im Jahr 1991 zahlreiche Keramik- und Glasreste und sogar einige vollständig erhaltene Glasgefaße geborgen. Bei den Gläsern handelt es sich größtenteils um grünes „Waldglas“. Es war das damals übliche, günstigere Gebrauchsglas und wurde in Süddeutschland gefertigt. Nur wenige, zumeist farblose Gläser wurden aus Venedig importiert.
Die Küchenabfalle geben Auskunft darüber, dass neben Rind, Kalb und Kalbsköpfen, Schaf und Schwein auch Geflügel, Wild, Karpfen, Hecht und Flusskrebs sowie als teure Importware Seespinne und Auster auf dem Speiseplan standen.
Quelle: Infotafel vor Ort
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