Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Name | Kaufhaus Uhlfelder |
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Stadtbezirk | 1. Altstadt-Lehel |
Stadtbezirksteil | Angerviertel |
Straße | Rosental 16 |
Ausführung | Muschelkalk (0,40x 1,16m) |
Übergabe | 20.12.1964 |
Suchbegriffe | Kaufhaus Uhlfelder |
Künstler:innen | Oppenrieder Karl |
Kategorie | Bauwerk Kaufhaus |
Rubrik | Gedenktafel  |
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HIER STAND
BIS ZUM
JAHRE
1938 DAS
KAUFHAUS
UHLFELDER
Das Kaufhaus Uhlfelder, 1878 von Siegmund Uhlfelder im Rosental in München gegründet, entwickelte sich rasch zu einem der größten und angesehensten Kaufhäuser der Stadt. Bekannt für seine modernen Verkaufsstrategien und Innovationen, wie die Einführung von Rolltreppen, zog es zahlreiche Kunden an und spielte eine wichtige Rolle im Münchner Einzelhandel. Nach dem Tod von Siegmund Uhlfelder im Jahr 1928 übernahm sein Sohn Max Uhlfelder die Leitung und führte das Unternehmen erfolgreich weiter.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 begann jedoch der Niedergang des Kaufhauses. Max Uhlfelder wurde im März 1933 zusammen mit vielen anderen jüdischen Bürgern in “Schutzhaft” genommen. Am 1. April 1933 organisierte die SA einen Boykott jüdischer Geschäfte, darunter auch das Kaufhaus Uhlfelder, was zu einem erheblichen wirtschaftlichen Schaden führte. Während der Pogromnacht am 9./10. November 1938 wurde das Kaufhaus von nationalsozialistischen Schlägern geplündert und in Brand gesetzt. Zu dieser Zeit waren Max Uhlfelder und sein Sohn bereits im Konzentrationslager Dachau inhaftiert.
Im Rahmen der Arisierungspolitik der Nationalsozialisten wurde das Kaufhaus schließlich enteignet. Das Warenlager wurde an verschiedene Einzelhändler verteilt, und die Grundstücke wurden der Löwenbräu AG als Ersatz für den zwangsenteigneten Bürgerbräukeller übertragen. Der Familie Uhlfelder gelang es, nach Indien zu fliehen, von wo sie später nach Südamerika weiterzog.
Während des Zweiten Weltkriegs wurde das Gebäude des Kaufhauses Uhlfelder 1944 bei Luftangriffen schwer beschädigt. Nach dem Krieg kehrte Max Uhlfelder 1953 nach München zurück und führte über 100 Wiedergutmachungsverfahren, um seinen Besitz zurückzuerlangen. 1954 verkaufte er alle Kaufhausgrundstücke, mit Ausnahme des Anwesens Rosental 9, an die Stadt München.
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