Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
NAME DES KUNSTWERKS #BIODIVERSITAT
Künstlerin Alexandra Dietl hat für die Altstadt und das Lehel das Kunstwerk *#biodiversität* gestaltet Es stellt die 1.752 Kilo verzehrfähige Lebensrnittel, die täglich im Viertel weggeworfen werden, mit ebenso vielen Tetra Packs dar.
Alexandras Anliegen
Der Anbau von später weggeworfenenl Lebensrnitteln nimmt der Natur viel Fläche weg und durch industrielle Landwirtschaft verschwinden immer mehr wertvolle Pflanzen und damit auch Tiere. Diese Tetra-Pack-Blumen stellen Wildpflanzen dar und zeigen, wieviel Biodiversität wir bereits verlieren. Auf essen schützt also die Naturl
Alexandras Tipp
Foragedstyle: .Essen, was vor unseren Füßen wächst* - damit mache ich auf all die leckeren Wildpflanzen an den Wegesrändem aufmerksam. Mit etwas Wissen lässt sich leckeres, gesundes und kostenloses Essen sammeln.
Quelle: Infotafel vor Ort.
Künstler Robert Scheuerer hat für die Ludwigvorstadt und Isarvorstadt das Kunstwerk “tetrARENA” gestaltet. Es stellt die 4.332 Kilo verzehrfähige Lebensmittel, die täglich im Viertel weggeworfen werden, stellvertretend mit 2.001 Tetra Packs dar.
Roberts Anliegen
Unser Olympiastadion fasst bei Konzerten bis zu 77.000 Menschen. Und viele kennen das: Man geht zum Konzert, schnell hin, schnell wieder weg. Nun, was machen wir in Stadien essen und trinken, bevor der große Künstler erscheint: Einfach weg damit. Wussten Sie, dass 85 Gramm pro Mensch auf das Jahr gerechnet mehr als 31.850 Kilo macht? Im Stadtteil Ludwigvorstadt und Isarvorstadt landen Tag für Tag 4.332 Kilo in der Tonne. Essen ist nicht dasselbe wie Abfall.
Roberts Tipp
Quelle: Infotafel vor Ort
EINKAUFSWAGERL - IM ÜBERFLUSS
Die Künstler Pia Eisenhut & Tom Grasser haben für Schwabing-West das Kunstwerk „Einkaufswagerl - im Überfluss“ gestaltet. Es stellt die 5.797 Kilo verzehrfähige Lebensmittel, die täglich im Viertel weggeworfen werden, stellvertretend mit 3.000 tetra packs dar.
Pias & Toms Anliegen
Unser überdimensionaler Einkaufswagerl ermöglicht allen Betrachtern einen leichten Zugang zur Kunst und der Kunstwerke. Dies verdeutlicht, wie einfach wir Lebensmittel im Supermarkt mitnehmen und wie schnell wir diese nicht mehr essen und auch nicht mehr für andere Menschen verwenden, weil wir uns nicht sicher fühlen und damit die Lebensmittelverschwendung stärken.
Pias & Toms Tipp
Den eigenen Sinnen vertrauen statt einfach dem aufgedruckten Mindesthaltbarkeits-datum. Das MHD kann nicht sehen, riechen oder schmecken und erst recht nicht den Genuss beurteilen.
Quelle Infotafel vor Ort
Pritts & Gaffas Anliegen
Unser Kunstwerk verbindet Lebensmittelverschwendung mit Umweltverschmutzung durch Müll. Ein Banner aus unzähligen Fläschchen macht auf das große Ausmaß der Verschwendung aufmerksam. In Au-Haidhausen jeden Tag 5.316 Kilo verzehrfähige Lebensmittel, die täglich im Viertel weggeworfen werden. Stellvertretend für diese Menge haben wir das Kunstwerk “Flussabwärts” mit 2.048 Tetra Packs dargestellt. Lass dich inspirieren, um mit uns Müllvermeidung und Umweltschutz voranzutreiben.
Pritts & Gaffas Tipp
Denkt vorm Einkaufen nach, was ihr braucht. Teilt mit euren Mitmenschen, kauft saisonal und macht Foodsaving.
Quelle: Infotafel vor Ort
TETRELLO
Kunstschaffende Unterstraße hat für Sendling das Kunstwerk “Tetrello” gestaltet. Es stellt die 3.467 Kilo verzehrfähige Lebensmittel, die täglich im Viertel weggeworfen werden, stellvertretend mit 2.443 Tetra Packs dar.
Unterstraßers Anliegen
Unsere Regale sind, überall Überfluss. Täglich wird aus der ganzen Welt was geliefert. So entsteht unweigerlich Ausschuss, anders als bei uns, wo es an Regalen mangelt, wird auf Konsum gesetzt und unverantwortlich gehandelt. Des Menschen respektloser Umgang mit Lebensmitteln. Lasst uns beginnen mit mehr Respekt und, frei nach Aretha Franklin: “It’s time to treat food with all the respect (a little bit) a little bit.”
Unterstraßers Tipp
Kochen lernen, Zeit nehmen, zusammen Essen. Und macht Foodsaving.
Quelle: Infotafel vor Ort
Lebensmittelverschwendung
Ein Eisberg ist nur zu 1/8 über Wasser sichtbar, seine wirkliche Größe bleibt verborgen. Ähnlich verhält es sich mit der Verschwendung von Lebensmitteln. Ein kleiner messbarer Teil liegt beim Endverbraucher, aber der viel größere Teil der Lebensmittel wird in der Liefer- und Verarbeitungskette vom Hersteller zum Endverbraucher verschwendet.
MATTS & DANAS ANLIEGEN
Ein Eisberg ist nur zu einem Achtel sichtbar, seine wahre Größe bleibt verborgen. Ähnlich ist es mit der Verschwendung von Lebensmitteln: Nur ein kleiner, messbarer Teil liegt beim Endverbraucher. Der viel größere Teil der Lebensmittel wird in der Liefer- und Verarbeitungskette auf dem Weg vom Erzeuger bis zum Verbraucher verschwendet. Und das trägt fast unsichtbar, mittlerweile aber unübersehbar, zur Klimaerwärmung bei – und lässt so ganze Eisberge verschwinden.
MATTS & DANAS TIPP:
Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Entsorgungsgrund!
Quelle: Infotafel vor Ort
NAME DES KUNSTWERKS
VolumeOne
Künstler Frido hat für Ramersdorf-Perlach das Kunstwerk “VolumeOne” gestaltet. Es stellt die 10.038 Kilo verzehrfähige Lebensmittel, die täglich im Viertel weggeworfen werden, stellvertretend mit 5.200 Tetra Packs dar.
Fridos Anliegen
VolumeOne ist eine Momentaufnahme der Lebensmittelverschwendung an einem einzigen Tag allein in Ramersdorf-Perlach. VolumeOne ist dabei keine Anklage, es zeigt nur die aktuelle Situation. Ob die Menge der hier dargestellten verschwendeten Lebensmittel groß oder klein, viel oder wenig erscheint, bleibt den Betrachtenden überlassen. So kann sich jeder Mensch seine eigene Meinung darüber bilden, auf wessen Kosten wir leben und ob wir das mit uns und unserer Einstellung vereinbaren können.
Fridos Tipp
Nie hungrig einkaufen gehen.
Quelle: Infotafel vor Ort
FUEGUEU DIAAY BALLEN
ROUBS STYLE/OUSMANE DIAN hat für Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln das Kunstwerk “FUEGUEU DIAAY BALLEN” gestaltet. Es stellt die 8.460 Kilo verzehrfähige Lebensmittel, die täglich im Viertel weggeworfen werden, stellvertretend mit 6.000 Tetra Packs dar.
Anliegen von ROUBS STYLE/OUSMANE DIAN
FUEGUEU DIAAY/BALLEN verknüpft Foodwaste mit Fashion. Im Senegal heißen die Altkleider-Ballen aus westlichen Ländern FUEGUEU DIAAY. Stoffe, Altkleider kombiniert mit Tetra Packs als Platzhalter für Essensverschwendung symbolisieren Mentalität des Wegwerfens – gelenkt wird der Blick auf die Schönheit des Unikats. Denn: Ressourcen sind weltweit nicht nur ungleich verteilt, Konsumverhalten hat auch globale Auswirkungen.
ROUBS’ Tipp
Verwerte Lebensmittel maximal; hauche gebrauchter Kleidung neues Leben ein und wertschätze, was Du bereits hast!
Quelle: Infotafel vor Ort
NAME DES KUNSTWERKS: LADENSCHLUSS
Luca Rotvick & Klara Kisa Porseng haben für Pasing das Kunstwerk “Ladenschluss” gestaltet. Es stellt die 6.666 Kilo verzehrfähige Lebensmittel, die täglich im Viertel weggeworfen werden, stellvertretend mit 4.000 Tetra Packs dar.
Lucas & Klaras Anliegen
Du siehst unseren Planeten, dann hörte die Hälfte ist einem Schädel gewichen. Ansichten wurden einbödig vorbringen. Der andere Seite bemerkt Du nichts für Ernährung, denn wir nicht mehr ein körperlich veranlasst, es steigt zu viele – Privileg, wenn es dann erst – scheint. Erst züchtet Zweifel, Stolz. Einmal das beste Stück sind, und was weiß. Falls diese auf die Messe bei Ende einer Verpackung doch dies Kursiert als Geschenk behandelt? Eines, was man hinter diesen Vollverpackungen. Ab wie nicht nach der Frist rational weiterverkäuft?
Lucas & Klaras Tipp
Für beste Reste-Rezepte gibt’s von “Zu gut für die Tonne!” eine App.
Quelle: Infotafel vor Ort
NAME DES KUNSTWERKS: TETRAPLANT
Künstlerin Agnes Holzapfel hat für Aubing-Lochhausen-Langwied das Kunstwerk “Tetraplant” gestaltet. Es stellt die 4.430 Kilo verzehrfähige Lebensmittel, die täglich im Viertel weggeworfen werden, stellvertretend mit 3.322 Tetra Packs dar.
Agnes Anliegen
Mein Kunstwerk wirft Verpackungsmüll zu Pflanzenstapeln auf, um auf den Nachhaltigkeitsgedanken zu kommen. Auf den Stapeln wachsen, Sprossen und Ernten der Nutzpflanzen, weil wir Zeit und Arbeit investiert haben. Denn: Was wächst, wird immer geachtet und es wächst mit den Bedürfnissen der Menschen. Diese Verantwortung gibt man auch bei meinen Kunstwerken mit. Es symbolisiert, wie einfach in den Gemeinschaften vorgegangen werden kann, um Lebensmittelverschwendung zu minimieren. Am 1. August startet Du mit dem ersten eigenen Pflanzen mit Agnes im Viertel.
Agnes Tipp
Vor dem Einkauf einen Blick in den Kühlschrank werfen und möglichst regional kaufen.
Quelle: Infotafel vor Ort
Ausstellung im Justizpalastes München
Protokoll eines Justizversagens
100 Jahre Hitler-Prozess
Im November 1923 titelte der Völkische Beobachter: „Hitler und Ludendorff übernehmen die völkische Diktatur". Doch der Putsch vom 08. / 09. November scheiterte und am 26. Febrüar 1924 begann der Prozess gegen den Urheber. Vier Wochen später fällt das Urteil: Fünf Jahre Festungshaft für Adolf Hitler. Aber die Haftstrafe schrumpft noch im selben Jahr auf knapp neun Monate zusammen. Adolf Hitler war bereits im Dezember 1924 wieder ein freier Mann.
Ab diesem Moment begann das, was er im Gefängnis vorbereitet hatte: Neuorganisation und Aufstieg der NSDAP mit allen Mitteln der Propa- ganda und Selbstinszenierung. Der Aufbau professioneller und bewaff- neter Schlägertrupps und die Schaffung weitreichender finanzieller Möglichkeiten durch die Hilfe aus der Industrie. Acht Jahre später ist Adolf Hitler auf dem Weg zum uneingeschränkten Diktator, der innerhalb von zwölf Jahren Deutschland und die Welt in grenzenloses Elend wirft.
Was zwischen dem 26. Februar und 1. April 1924 im Münchner Volks- gericht geschah, wird aufgrund der Prozessführung und zahlreicher Rechtsbeugungen zum Justizversagen. Die Bayerische Justiz hätte die Möglichkeit und die Pflicht gehabt, Hitlers Siegeszug zu verhindern. Der zuständige Gerichtsvorsitzende hatte auf Basis der damaligen Gesetzeslage, eine klare Anleitung zur deutlich härteren Bestrafung. Die Ausweisung Hitlers aus dem Deutschen Reich wäre juristisch un- umgänglich gewesen und selbst die Todesstrafe wäre auf Basis gelten- der Gesetze nicht ausgeschlossen gewesen.
Die Rückschau in die Geschichte von 1924 soll eine Mahnung und ein Appell an die Zivilgesellschaft sein, sich allen antidemokratischen, anti- semitischen und menschenfeindlichen Tendenzen entgegenzustellen.
Die Ausstellung im Lichthof befasst sich gestalterisch mit dem Motiv des Stuhls. Ein Stuhl ist eigentlich ein Funktionsmöbel und bietet die Möglichkeit zur Geselligkeit. Am 8. November 1923 stieg Hitler jedoch auf einen Stuhl, um sich aus der Masse zu erheben und die gewaltsame Absetzung der Regierung zu verkünden.
Die Stühle in dieser Ausstellung sind falsch zusammengebaut und dadurch verfehlen auch sie ihre eigentliche Funktion. Die Montage- anleitung wurde missachtet. Genauso wie die gesetzlichen Vorgaben im Rahmen des Hitler-Prozesses, durch den zuständigen Richter.
Die Konsequenz dieses Justizversagens war ein Fehlurteil, das Hitler nur als Erfolg werten konnte. Der Prozess machte ihn deutschlandweit bekannt und markiert den Beginn seines Aufstiegs über Parlament und Straße, als unumstrittene Führungsfigur der nationalsozialistischen Bewegung.
Konzeption und Gestaltung: Christian Springer, Elias Stricker und Kerstin Schweiger
Illustrationen: Anselm Magnus Hirschhäuser
Wissenschaftliche Begleitung: Dr. Reinhard Weber
Das Projekt „Copper Lick“ von Lina Lapelytė in Zusammenarbeit mit dem Mantas Peteraitis Architecture Studio erschafft eine einzigartige Verbindung zwischen einer physischen Skulptur und einer Klangkomposition für Münchner Kirchturmglocken. Diese interdisziplinäre Kunstinstallation aktiviert nicht nur die Skulptur selbst durch wöchentliche Gesangsperformances, sondern integriert auch die urbane Soundlandschaft Münchens durch eine speziell für die Kirchturmglocken der Stadt geschaffene Komposition. Der „neue Platz“ am Kabelsteg wird so für 90 Tage zu einem Raum, in dem die Zerbrechlichkeit menschlicher Stimmen und die majestätische Schwere von Kirchturmglocken aufeinandertreffen und eine außergewöhnliche Soundkulisse bilden. Dieses Projekt definiert den öffentlichen Raum neu durch die Kraft der Klangkunst und schafft eine Atmosphäre, die sowohl die historische Tiefe der Stadt ehrt als auch zeitgenössische künstlerische Ausdrucksformen feiert.
Wöchentliche Performance: jeden Dienstag,17 Uhr
Jörg Koopmann
ALL COWS ARE BEAUTIFUL
Die Ochsenbrunnen-Reanimation
Ein Kunstprojekt der Annuale 2023 »Freiräume’
Hier liegt seit nun 60 Jahren Hans Wimmersa Ochse, einst ein markanter Brunnen, seit langem ein massiv eingezäuntes, vernachlässigtes Kunstwerk, umgeben von einem verunstalteten (Parkiplatz
Erzählt der vergessene Brunnen von Ignoranz oder Mitgefühl9 Em Lmnbüd auf unsere rücksichtslose
Überlegenheit über andere Geschöpfe9 Oder ein Denkmal für die Schönheit dieser friedliebenden
Tiere die nicht einmal einer Fliege etwas zu Leide tun?
Die Frage nach dem Verständnis über diese Figur verknüpft automatisch Fragen über menschliche
Ernährungsstandards. Als Hans Wimmer Anfang der 60er Jahre diese Skulptur formte, gab es noch
wenige Anzeichen, daß dieser Ochse irgendwann auch als Mahnmal gegen die globale Zerstörung
von Regenwäldem oder dem Weltklima fungieren könnte.
Die Intervention »All Cows Are Beautiful’ verändert die räumliche Präsenz temporär und befragt die
aktuelle Bedeutung und Betrachtung dieser Skulptur. Der Ochse versteckt hinter einer halbtranspa-
renten Hülle, die bewusst an ein Gewächshaus erinnern darf, in dem auch em improvisierter Brunnen
als endloser Mrtchstrom plätschert.
Der Künstler Jörg Koopmann erklärt Wimmers Ochsen für ein paar Wochen zu einem heckgen Rind,
zu einem spmtueUen Meister und veganem Freund. Gönnen Sie sich einen friedlichen Moment und
persönlichen Gedanken. Wie könnte der Platz anders funktionieren9 Und wie wäre es mit einem öf-
fentlichen Garten anstatt eines Schtachthofs hinter den Mauern? Sie können die Kuhglocke läuten,
etwas wünschen, mit dem Ochsen reden und zumindest danke oder pardon sagen..
JK
Jörg Koopmann (’1968) lebt und arbeitet in München und Kopenhagen.
PUBLIC ART MÜNCHEN
vi I ew ist eine 30 Meter lange Metallinstallation von Hubertus Hamm, die je nach Standpunkt und Blickwinkel als undurchdringliche Wand erlebt wird oder sich in transparenter Leichtigkeit verliert. Sie macht auf überraschende Art erlebbar, wie sehr unsere Wahrnehmung von der Perspektive abhängig ist.
Die Betrachtenden sind eingeladen, sich an der Installation entlang, auf sie zu und von ihr weg zu bewegen. Durch das Spielen mit unterschiedlichen Blickwinkeln sowie den durch die Tageszeit und den Sonnenstand bedingt wechselnden
Lichteinfall ergeben sich immer wieder neue Bilder und Eindrücke.
Sehnsucht - das Motto des Kunstareal-Festes 2023 in München trifft den Nerv in einer unruhigen Zeit. Die Erfüllung unserer Sehnsucht nach einer gesunden und friedlichen Welt scheint gegenwärtig auf schier unüberwindbare Hinder-
nisse zu stoßen.
vi I ew erinnert uns unmittelbar an unsere menschliche Fähigkeit, die Dinge aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten zu können. So haben wir die Möglichkeit, auch in unseren Köpfen vorhandene „Mauern" aufzulösen für ein friedliches und neugieriges Miteinander.
Als temporäre Installation wird das Werk um die Welt reisen.
Quelle: Flyer
Der Autoeater wurde in Carrara vom Künstlerduo venske & spänle geschaffen. Sie folgten der Einladung der Firma Henraux, die ihre Ateliers durch zeitgenössische Künstlerinnen wiederbeleben wollten (in den 60er Jahren haben z.B. Henry Moore, Hans Arp hier ihre Skulpturen gefertigt) und dem Duo einen 16 t Rohblock für die Skulptur zur Verfügung stellten.
Der Autoeater, ital. Mangiatore entstand unter der Prämisse des Endes des Verbrennungsmotors aber auch des Endes des leichten für jeden erschwinglichen Kleinwagens. Er stand zunächst in Massa di Carrara bei Euromarble an der Strasse, wo er für viel Diskussion und Unterhaltung sorgte.
Dann wurde er von der Midtown Alliance Atlanta, Georgia, USA über die Galerie Marcia Wood ausgewählt auf ihrem 3 jährigen Skulpturenplatz and der Peachtree Ecke 10th ave. im Herzen der Stadt die Bürger Atlantas zum Umdenken auf öffentliche Verkehrsmittel und mehr Fahrradnutzung zu bewegen.
Die Rechnung ging auf, der Autoeater wurde kontrovers in Presse und Netz diskutiert. Seit 2021 ist er in der Heimatstadt des Künstlerduos venske & spänle. Die Stadt München hat den temporären Standort am Stachus möglich gemacht, um auch hier das Verkehrskonzept neu zu überdenken und zu diskutieren.
In diesem Sinne herzlichen Dank allen Unterstützerinnen, insbesondere auch den verschiedenen Mitarbeiterinnen aus den Referaten der Landeshauptstadt München!
Über venske & spänle
Das Münchener Künstlerduo venske & spänle erforscht in seiner Arbeit die Interaktion zwischen Mensch, Raum und Skulptur. Bevorzugt arbeiten venske & spänle mit Lasa Marmor einem klassischen bildhauerischen Material, aus dem sie einen fantastischen Figurenkosmos schöpfen. Die Kühle und Härte des Steins wird in eine Anmutung von organischer Weichheit und Wärme transformiert. Aus diesem Prozess entfalten sich nahezu lebendig wirkende, cartonhafte Wesen, die als Begleiter der Menschen, da sie dauerhaft als Kulturzeugnisse erhalten bleiben, über den Kunstbetrieb global verteilt werden.
Quelle: Infotafel vor Ort
Die übergroßen Taubenabwehrspikes auf dem Siegestor könnten einen Bezug zu einer riesigen Taube andeuten, ein bekanntes Friedenssymbol. Diese künstlerische Gestaltung wirft Fragen auf, ob die Künstler mit diesem Werk auf die Friedensbewegung oder die allgemeine militärische Aufrüstung in Europa hinweisen wollen. Obwohl die Spikes normalerweise Tauben fernhalten, nutzen die Künstler das Friedenssymbol der Taube, um einen Widerspruch zwischen der Vermeidung von Tauben und dem Bedürfnis nach Frieden zu verdeutlichen, was zur Reflexion über größere gesellschaftliche und politische Themen anregt.
Courtesy der Künstler, Greene Naftali, New York, Hannah Hoffman, Los Angeles, FELIX GAUDLITZ, Wien, und Electronic Arts Intermix, New York.
Im Auftrag vom Haus der Kunst und Kunstverein München.
Diese Installation ist Teil der Ausstellung "Fragments, or just Moments" des Künstlers Tony Cokes, die derzeit an den beiden Ausstellungshäusern, Haus der Kunst und Kunstverein München, zu sehen ist. Cokes ist für seine dynamischen, audiovisuellen Werke bekannt, in welchen er Textfragmente mit Musik aus verschiedenen Zeiten und kulturellen Quellen kombiniert.
Cokes Arbeiten im öffentlichen Raum verknüpfen die gemeinsame Ausstellungsgeschichte der beiden Institutionen, um über Erinnerungspolitik und kulturelle Formen der Neu- und Umschreibung von Geschichte zu reflektieren. Durch seine großflächigen Werke transformiert Cokes das Lesen von einer intimen Praxis in einen sozialen Akt. Er erzeugt damit einen temporären Moment der Gemeinschaft, die er unter Einbeziehung seiner Referenzen kritisch hinterfragt.
Installiert am US-amerikanischen Generalkonsulat, das zwischen den beiden Institutionen liegt, zeigt Cokes Werk ein Zitat aus einem Vortrag des Theoretikers Kodwo Eshun aus dem Jahr 2018. Eshun ist vor allem für seine Schriften zum Afrofuturismus bekannt, einem Science-Fiction-Genre, das aus den Erfahrungen der Afrikanischen Diaspora hervorgegangen ist. Den Satz „The only way to protect joy is by practicing it." („Der einzige Weg, Freude zu schützen, ist, sie zu leben.") hat Eshun wiederum einem Gespräch zwischen dem Historiker Robin D.G. Kelley und dem Kulturtheoretiker und Dichter Fred Moten entnommen, die wichtige Referenzen für Cokes darstellen. In dem Gespräch tauschen sich Moten und Kelley über die grundlegenden Eigenschaften und Ziele des interdisziplinären Faches der Black Studies aus. Laut Moten ist die Wissensproduktion um Schwarze Kultur und Geschichte zwangsläufig mit der Solidarität mit indigenen Gemeinschaften verbunden, die ähnliche Erfahrungen der Vertreibung und Unterdrückung im Kontext westlicher Nationalstaatsbildung teilen. Nach Moten bildet das Aufrechterhalten von Freude für Schwarze Gemeinschaften einen politischer Akt des Widerstandes.
Das vollständige Zitat lautet auf deutscher Sprache: „Der einzige Weg, Freude zu bewahren, ist sie zu leben. Ich denke, das sind grundlegende Merkmale des Schwarzen sozialen Lebens und sie manifestieren sich auf eine Art und Weise, die an indigene Lebensformen anknüpfen würde, wenn es wieder darum geht, einen Weg zu finden, mit Leichtigkeit auf der Erde zu wandeln".
Der in München und Südtirol lebende Künstler Michele Bernardi befaßt sich mit drei Hakenkreuzen, die in den Fenstern des historischen Gebäudes an der Oettingenstraße, das heute Sitz des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie ist, zu sehen sind. In einer künstlerischen Installation ver- sieht er diese Relikte mit den Worten „gestern“, „heute“ und „morgen“. Eine subtile Auseinandersetzung mit dem propagandistischen Erbe des Dritten Reiches und dessen Aufarbeitung in der Nachkriegszeit, der Gegenwart und der Zukunft.
Ein Projekt der Reihe „past statements. Denkmäler in der Diskussion“, eine Kooperation zwischen Public Art München und dem Institut für Stadtgeschichte und Erinnerungskultur am Kulturreferat.
www.publicartmuenchen.de
Quelle: Infotafel vor Ort
Zum Gedenken an den beim Olympia-Attentat 1972 getöteten Polizeibeamten Anton Fliegenbauer
5. September 1972. Polizeiobermeister Anton Fliegenbauer ist Gruppenführer bei der 2. Einsatzhundertschaft der Stadtpolizei München, als er in der frühen Nacht als Schütze auf den Olympia-Flughafen Fürstenfeldbruck verlegt. Im Towergebäude läuft er gegen 22:40 Uhr auf den Ausgang zum Flugfeld zu, als er von einem Kalaschnikow-Geschoss aus Richtung der Hubschrauber tötlich getroffen wird.
Anton Fliegenbauer wird nur 32 Jahre alt. Er hinterläßt seine Frau und den vierjährigen Sohn.
Währen der 20.Olympischen Sommerspiele in München sind palästinsische Terroristen in die Unterkunft des israelischen Sportteams im Olympiadorf eingedrungen. Widerstand der Sportler ird mit tödlicher Waffengewalt gebrochen, Verhandlungen bleiben ohne Erfolg. Ein Zugriff im Olympischen Dorf scheint aussichtslos.
Die gefesselten Geiseln werden durch die Attentäter in Busse und schließlich Hubschrauber mit Ziel Fürstenfeldbruck gezwungen. Gleich nach der Landung bewegen sich zwei Terroristen zum bereitgestellten Flugzeug, kurz darauf fallen die ersten Schüsse.
Das Feuergefecht zwischen den Beamten der Bayerischen Polizei und den Geiselnehmern des Olympia-Attentats 1972 wird noch zwei Stunden andauern und die Leben aller neuen israelischen Sportler kosten, die von den Terroristen des „Schwarzen Septembers“ in zwei Hubschraubern des Bundesgrenzschutz als Geiseln festgehalten wurden. Schon am Vormittag töteten die Terroristen bei dem Anschlag zwei weitere Mitgliedern der israelitischen Olympiamannschaft.
Anton Fliegenbauer wurde am 5. März 1940 geboren und verlebte seine Kindheit und Jugend auf dem elterlichen Bauernhof im niederbayerischen Westerndorf. Er besuchte erst die Landwirtschaftsschule und begann 1959 den Vorbereitungsdienst für die Polozeibeamtenlaufbahn bei der Bayerischen Bereitschaftpolizei. Nach dienstlicher Verwendung in Landshut wechselte er 1964 zur Stadtpolizei München. Im selben Jahr lernt er seine spätere Frau Maria kenne, die er 1966 heiratet. 1968 wird ihr SohnAlfred geboren.
Quelle: Infotafel vor Ort
STUNDENSAULE ist eine temporäre Skulptur aus Kieselsteinen der Isar. Jeder dieser Steine ist graviert mit einem Namen oder einem NN (= No Name). Sie stehen für die Männer, Frauen und Kinder, die auf ihrem Weg nach Europa umgekommen sind. Nachweislich dokumentiert sind über 35 000 Tote und täglich werden es mehr.
Seit Ende 2019 entstehen an den Orten entlang der Isar (bislang in München, Freising und Landshut) unterschiedliche Skulpturen aus gravierten Kieselsteinen als Teile des großräumig angelegten Kunst-Projektes MARE NOSTRUM längs der Isar.
Im nächsten Jahr werden diese Skulpturen aufgelöst und mit ihren Steinen von der Quelle der Isar bis zu ihrer Mündung in die Donau eine Linie gelegt. Über 300 Kilometer notiert alle 8 Meter ein stummer Stein das stille Klagelied der Toten.
Die hier verwendete Solarlampe wird in den Townships von Johannesburg in Südafrika hergestellt und ersetzt dort das gefahrvolle Petroleum- und Kerzenlicht.
Quelle: Infotafel vor Ort
Atelier Bow-Wow hat das Projekt ..Bridge Sprout", auf deutsch „Brücken Spross“ für die Münchner*innen und ihren Fluss entwickelt, um eine neue Erfahrung im öffentlichen Raum zu ermöglichen. Gegenüber der Schwindinsel ragt ein hölzerner Brückenkopf über die kleine Isar. Er erreicht das Ufer der Schwindinsel aber nicht, sondern bricht jäh auf halber Höhe ab. Auf der Seite der Schwindinsel wird diese gedankliche Linie in Form einer Holzplattform fortgeführt, die sich behutsam in das Naturschutzgebiet der Schwihdinsel einfügt.
Die temporäre Installation orientiert sich in ihrer Anmutung und Materialität an traditionellen Holzbrücken in den Alpen und macht - teilweise begehbar - den Luftraum zwischen Westufer und Schwindinsel völlig neu erfahrbar. Dabei bezieht sie sich auch auf die Tradition der Flößerei in München und die alte Symbiose zwischen dem Fluss Isar und dem Material Holz.
Das Projekt versteht sich auch im japanischen Sinne als eine Verbeugung vor der Natur. Der Natur der Schwindinsel wird respektvoll begegnet, mithilfe einer künstlerischen Intervention im öffentlichen Raum, die den Inselcharakter betont, aber nicht antastet.
Die Installation ermöglicht andere Perspektiven durch eine neue Erfahrung von Raum. Die ungewöhnliche, einzigartige Architektur eines begehbaren Brückenteils im freien Luftraum über der Isar schafft Weite und die Imagination neuer gedankliche Räume.
Atelier BOW-W0W ist eines der renommiertesten Architekturbüros Japans, die der Schnittstelle zwischen Kunst und Architektur arbeiten. Das Team aus Yoshiharu Tsukamoto und Momoyo Kaijima lebt und arbeitet in Tokio. Das Kunstprojekt wurde in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Hannes Rössler entwickelt.
Kunst im öffentlichen Raum - ein Programm des Kulturreferats der Landeshauptstadt München
Quelle: Infotafel vor Ort
Zuerst als temporäres Kunstwerk in der Widenmayerstraße aufgestellt, nun im Eigangsbereich des Werksviertel.
Der Schriftzug liest sich von der einen Seite als Love, von der Rückseite hingegen als Hate. Das Ambigramm ist bewusst gewählt worden, um auf die Ambivalenz von Liebe und Hass in der modernen Welt hinzudeuten. Tragende Idee der Künstlerin ist es, sich für den Erhalt der europäischen … einzusetzen und den „allgegenwärtigen Hass auf der Welt in Liebe um[zu]kehren“.
„Ich mache das nicht, um mir ein spektakuläres Objekt vors Haus zu holen […] Ich habe sofort kurzfristig zugesagt, die Love-Hate-Skulptur bei uns aufzustellen, weil sie starke Gefühle versinnbildlicht. Und die passen nicht zuletzt zum Museumsbesuch. Der kann ja als Pflichtübung verstanden werden oder komplett verzaubern. Er kann Staunen aber eben auch Frustration oder sogar Abwehr und Hass erregen.“
– Frank Matthias Kammel, Generaldirektor des Bayerischen Nationalmuseums
Quelle: Wikipedia
Denkmal für die Opfer der so genannten „Euthanasie-Aktion T 4" 1940/41 www.dasdenkmaldergrauenbusse.de
„Wohin bringt ihr uns?"
Der „Euthanasie-Aktion” der Nationalsozialisten fielen während des Zweiten Weltkriegs mehr als 300.000 psychisch Kranke und behinderte Menschen zum Opfer. Sie galten als „lebensunwert". Allem in den staatlichen Heilanstalten starben bis Kriegsende mindestens 90.000 Patienten durch Hunger und schlechte Versorgung oder sie wurden mit Medikamenten ermordet. Mehr als 70.000 Männer, Frauen und Kinder wurden 1940/41 in der Geheimaktion „T4” in sechs Tötungsanstalten vergast.
In der Tiergartenstraße Nr. 4 in Berlin - daher die Abkürzung „T4" - wurde der Massenmord zentral organisiert. Die „Euthanasie”-Anstalten waren in Grafeneck, Brandenburg, Bernburg, Hartheim bei Linz, Pirna-Sonnenstein und Hadamar. Ein Teil des Personals dieser Tötungsanstalten arbeitete später in den Vernichtungslagern von Auschwitz, Treblmka, Sobibor und Belzec. Es gibt kaum eine größere Gemeinde in Deutschland, in der nicht Opfer des organisierten Krankenmordes zu beklagen sind. Das „Denkmal der Grauen Busse" erinnert an die Todestransporte der Patienten.
Die Künstler Horst Hoheisel und Andreas Knitz haben dieses Mahnmal 2006 für das Zentrum für Psychiatrie Die Weissenau bei Ravensburg geschaffen. Ein in Originalgröße in Beton gegossener Bus des gleichen Typs, wie er in den Jahren 1940 und 1941 von den Pflegeanstalten zu den Tötungsanstalten fuhr, ennnert an den Massenmord. Dem Denkmalbus eingeschrieben ist das Zitat: „Wohin bringt ihr uns?", die überlieferte Frage eines Patienten. Mit dieser Arbeit wird nicht nur den Opfern des „Euthanasie"-Mordes ein Denkmal gesetzt; es werden auch Tat und Täter reflektiert, indem die grauen Busse, die Werkzeuge der Täter, als Transportmittel der Erinnerung genutzt werden. Der 70 Tonnen schwere Beton-Bus folgt dem Verwaltungsweg der „Euthanasie"- Morde, markiert Orte der Opfer und der Täter, und verlässt sie wieder. Der Graue Bus verbleibt so lange an seinem jeweiligen Aufstellungsort, wie Initiativen und Gemeinden dies untereinander vereinbaren. Der Transport wird durch Spenden und öffentliche Mittel finanziert. Entscheidend ist, dass das Denkmal in Bewegung bleibt.
Vom 14. Juli bis zum 30. September erinnert das Denkmal am Isartorplatz an die Münchner Opfer der NS-Euthanasie.
Von 1939 bis Kriegsende im Jahre 1945jmehr als 300.000 Menschen mit psychischen Erkrankungen und Behinderungen von Ärzten ermordet worden. Die genaue Zahl der Münchner Opfer wird gerade im Rahmen eines Gedenkbuchprojektes im Rahmen des neu entstehenden NS-Dokumentationszentrums ermittelt.
In einer ersten Phase von 1940 bis 1941 wurden Münchner Patientinnen und Patienten von der Heil-und Pflegeanstalt Eglfing-Haar nach Grafeneck in der Schwäbischen Alb und nach Hartheim bei Linz (Oberösterreich) verlegt und dort ermordet. Von Herbst 1941 bis Kriegsende wurden Patientinnen und Patienten in den jeweiligen Anstalten getötet, Kinder in einer sogenannten Kinderfachabteilung mit tödlichen Spritzen. Erwachsene ließ man verhungern. Nach einer kurzen Aufarbeitungsphase durch die amerikanischen Befreier wurde dieses Kapitel nationalsozialistischer Vernichtung verdrängt. Erst in den neunziger Jahren begann in München zaghaft eine Auseinandersetzung mit dieser Vergangenheit. Es ist nicht zu spät der Opfer auch namentlich zu gedenken, die Angehörigen zu informieren und aus der Geschichte zu lernen, damit sie sich nicht wiederholt.
Das Denkmal der Grauen Busse ist in München Teil einer Veranstaltungsreihe, die dem Umgang mit Menschen mit Behinderungen in München gewidmet ist. Nähere Informationen erhalten Sie unter;
Quelle: Infotafel vor Ort
Alicja Kwade
BAVARIA, 2020 Bronze
Alicja Kwades Plastik BAVARIA ist keine exakte Kopie der monumentalen Bronzestatue Ludwig Schwanthalers auf der Theresienwiese. Sie erscheint an der Isar in einer leicht modifizierten und humanisierten, menschlichem Maß entsprechenden Version. Aller Symbole des Sieges und der Macht, wie Löwe, Eichenkranz und Schwert beraubt, strahlen ihre Körpersprache und Größe nicht mehr dieselbe heroische Haltung aus.
Ihre Gesten wurden gezielt verändert und damit ändert sich auch ihre symbolische Bedeutung. Die ursprüngliche übermenschliche Größe, die den Betrachter durch die Symbolisierung von Überlegenheit einschüchtern sollte, wurde ihr ebenfalls genommen: auf menschliche Größe (exakt die Größe der Künstlerin Alicja Kwade) herunterskaliert, ist die Bavaria, ohne Sockel, entmystifiziert und erscheint nunmehr gleichberechtigt zu den Betrachterinnen. Sie interagieren auf Augenhöhe. So ruft die Plastik Interaktionen mit den Passanten hervor und führt ein neues „Leben“ und „Dasein“. Die vormals unerreichbare gottähnliche Statue wird berührbar.
Die Verbindung zwischen dem Original und seinem humanisierten Äquivalent zeigt zwei verschiedene Seinsmöglichkeiten auf, in ihrer Bedeutung gegensätzlich, aber doch zueinander gehörend und aufeinander bezogen. In ihrer Koexistenz verdeutlichen sie gleichsam die Idee von Paralleluniversen.
Alicja Kwade, (*1979 in Katowice, Polen), lebt und arbeitet in Berlin.
www.publicartmunich.de | alicjakwade.com
Kunst im öffentlichen Raum - ein Programm des Kulturreferats der Landeshauptstadt München
Das Schild, das jüdische Emigranten aufrief, zurückzukommen, wurde am 13. März 1990 von den Münchner Künstlern Rudolf Herz und Thomas Lehnerer an der Ostseite der Feldherrnhalle angebracht - dort, wo sich bis 1945 das NS-,Ehrenmal' für die Putschisten des 9. November 1923 befunden hatte. Das Schild wurde nach wenigen Stunden von der Polizei entfernt. Eine Wiederanbringung wurde aus Gründen des Denkmalschutzes abgelehnt.
Diese Abbildung ist eine Fotomontage!