Der historische Kern des Viertels wurde in der Zeit vom letzten Drittel der 19. bis in die Zwanziger Jahre des 20. Jahrhunderts erbaut. Die Kunstwissenschaft bezeichnet die Stilarten dieses Zeitraumes als „Historismus", „Jugendstil" und „Neue Sachlichkeit". Alle diese Stilarten sind im Stadtteil vertreten - insbesondere zahlreiche Bauten aus dem 19. Jahrhundert. Unter „Historismus" versteht man den Rückgriff auf Stile und Künstler vorausgegangener Zeiten. Seine Architektur fußt weit¬gehend auf der Nach- oder Umformung vergangener Stile. Über 300 denkmalgeschützte Häuser und Ensembles sind in der Denkmalliste der Landeshauptstadt verzeichnet. Die Fülle oder auch Sparsamkeit der architektonischen Gliederung, der Säulen und Pilaster, der Rahmungen, Putzgliederungen und Ornamente gibt dem Stadtviertel dank der bewahrten historischen Kontinuität ein unverwechselbares Gepräge. Eine Führung durch das Viertel gleicht daher einem Spaziergang durch die verschiedensten Stilepochen der Architekturgeschichte. Führende Architekten der damaligen Zeit sind mit charakteristischen Bauten ver¬treten, u. a. Gabriel von Seidl, Georg von Hauberrisser, Theodor Fischer, German Bestelmeyer, Carl Hocheder. Bauten in spätklassizistischer Tradition, in den Stilarten der Neuromanik, der Neurenaissance, des Neubarock, des Jugendstils, der Neuen Sachlichkeit und barockisierende Wohnanlagen reihen sich aneinander. Viele von ihnen wurden in den letzten Jahrzehnten saniert. Ihre Fassaden erstrahlen im alten Glanz. Wir starten an der denkmalgeschützten, 1983/84 sanierten Hackerbrücke. Passieren das moderne Kunstwerk von Hansjörg Voth „Zwischensonnentor und Mondplatz" und erreichen dann unser Zielgebiet.