Stadtgeschichte München

In seiner Bestandsaufnahme der Vorstadt Giesing von 1883 führt deren erster Bezirksinspektor Anton Gaiser 66 (!) Gastwirtschaften namentlich mit Adresse, Eigentums- und Pachtverhältnis auf. Viele von ihnen waren kleine Eckkneipen (heute sogenannte Einraumgaststätten), die oft das fehlende Wohnzimmer der kleinen Mietswohnung ersetzten. Manche waren recht kurzlebig. Andererseits hat in Bayern eine Schankgerechtigkeit auf einer Immobilie fast Ewigkeitswert. Und was ist aus den Wirtschaften in Obergiesing geworden: der Brauereigaststätte Giesinger Bergbräu in der Wirtstraße, der alten Tafernwirt-schaft Zum letzten Pfenning, dem Magerl, dem Steyerer-Hans, dem Giesinger Weinbauern oder dem Schweizerwirt, bis 1962 Heimstatt der Giesinger Faschingsgesellschaft und des Hundemarktes. Und gibt es vielleicht noch Wirtshäuser, in denen man/frau auch heute noch einkehren kann?