Fernberg (1879) - Pöppelstraße

Fernberg - 1879

Beschreibung:

Pöppelstraße. Eine fast ebenso schreckliche Zeit wie der spanische brachte auch der österreichische Erbfolgekrieg über Bayern. In der Vorstadt Au liefen damals eine Menge Kinder, deren Väter im Kriege erschlagen worden waren, als Waisen obdachlos herum. Da erbarmte sich ein junger Lehrer Namens Michael Pöppel dieser Unglücklichen, sammelte am 30. November 1742 30 solche arme Kinder, führte sie in seine Wohnung und war ihnen von nun an Vater und Mutter und Alles, wie 56 Jahre später aus ähnlicher Veranlassung der edle Schweizer Pestalozzi zu Stanz den armen Unterwaldner Kindern.  Noch mußte er sich mit einer Miethwohnung begnügen und sammelte deshalb Geldspenden zur Gründung eines Waisenhauses. Aber erst nach langjährigen Bemühungen und erduldeten Anfeindungen aller Art gelang es ihm, ein eigenes Haus für seine Schützlinge zu erwerben und dazu noch ein Kapital von einigen tausend Gulden übrig zu behalten. Pöppel, dessen Stiftung sich später immer mehr befestigte und jetzt unter magistratischer Verwaltung (städtisches Waisenhaus) steht, starb 1763; König Max II. widmete seinem Andenken ein Freskobild im Nationalmuseum.


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