Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Beschreibung:
Ramersdorf. Diese Vorstadt Münchens hieß im 13. Jahrhunderte " ''Ramoltzdorf" und war ursprünglich nur eine Feldkapelle an der Landstraße von München nach Rosenheim; später siedelte sich noch einige Bauern und Ziegelbrenner daselbst an. Höhere Bedeutung gewann dieser Ort für die Münchener, als nach dem Tode Kaiser Ludwigs des Bayern dessen Söhne ein Kreuzpartikelchen, das ihr Vater bei Lebzeiten stets auf der Brust getragen, dem Kirchlein zu "Ramoltzdorf" schenkten. Die frommen Münchner, welche ihren Kaiser und Landesherrn hoch verehrten und in Leid und Freud zu ihm gestanden waren, besuchten nun Ramersdorf um so lieber und machten ansehnliche Stiftungen dahin, so daß bald eine größere Kirche gebaut werden konnte. ---- Im Jahre 1483 wurde daselbst ein äußerst kunstvoll geschnitzter Altar aufgestellt, der noch dort zu sehen ist.
Harte Zeiten waren für München bekanntlich der dreißigjährige Krieg und der österreichische Erbfolgekrieg. Während des ersteren kamen die Schweden unter Gustav Adolf nach München (1632 den 17. Mai); der Stadt wurden sogleich 300000 Reichsthaler Brandschatzung auferlegt. Da sie aber nur 90000 Reichsthaler aufbringen konnte, so nahmen die Schweden bei ihrem Abzuge (den 7. Juni dess. Jahres) 42 Geiseln mit sich, welche so lang ihre Gefangenen sein mußten, bis auch der Rest bezahlt wäre. Die von diesem harten Loose betroffenen Männer konnten erst nach 3 Jahren in die Heimat zurückkehren und stifteten nun zur Erinnerung an ihre schweren Erlebnisse eine große Votivtafel in die Kirche zu Ramersdorf, wo sie noch vorhanden ist. Eine gleiche Tafel stammt von den Geiseln, welche dieses harte Loos im österreichischen Erbfolgekriege 1742 traf; doch mußten diese nur 9 Monate der Vaterstadt fern bleiben, bis sie ausgelöst wurden.