Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Straße | Possartstraße |
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Signatur | DE-1992-STRA-40-62b |
Archivalie | Straßenbenennungen |
Dokument | Jüdische Straßennamen |
München, den 30. Aug. 38.
Betrifft: Jüdische Straßennamen.
Der Reichsminister des Innern hat in einem Runderlaß vom 27.7.1938 unter anderem folgendes angeordnet.
(1) Soweit dies noch nicht geschehen ist, sind sämtliche nach Juden (§ 5 Abs. 1 der Ersten VO. zum Reichsbürgerges. v. 14.11.1935, RGBl. I S. 1333) und jüdischen Mischlingen I. Grades benannten Straßen oder Straßenteile unverzüglich umzubenennen.
(2) Bestehen Zweifel darüber, ob jemand als Jude oder jüdischer Mischling I. Grades anzusehen ist, so ist die Reichsstelle für Sippenforschung, Berlin NW 7, Schiffbauerdamm 26, um entsprechende Auskunft zu ersuchen.
Ich ersuche daher um Prüfung, ob sich unter den Straßennamen in München Namen jüdischer Mischlinge 1. Grades befinden.
Der Regierung wurde inzwischen berichtet, daß die nach Juden benannten Straßen bereits umbenannt sind, mit Ausnahme der Paul-Heyse-Str., deren Umbenennung vom Stellvertreter des Führers bisher ausdrücklich nicht für notwendig gehalten wurde; die Regierung wurde um Weisung ersucht, ob die Paul-Heyse-Str. mit Rücksioht auf die Stellungnahme des Stellvertreters des Führers belassen werden soll.
Hinsichtlich der Possartstraße ist mit Rücksioht auf die Mitteilung des Stadtarchivs vom 14. September 1937 Anfrage an die Reichsstelle für Sippenforschung ergangen.
Der Oberbürgermeister.
In Vertretung:
Unterschrift
Stadtrat.