Veranstaltungen - Geschichte - Kunst & Denkmal
Straße | Straße des 9. November |
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Signatur | DE-1992-STRA-40-55 |
Archivalie | Straßenbenennungen |
Dokument | Straßenbenennungen |
Bericht über die Sitzung der Gutachterkommission für Straßenbenennungen |
München,den 4.Oktober 1934.
Ref.7/1a.
Betrifft:
Straßenbenennungen.
Bericht über die Sitzung der Gutachterkommission für Straßenbenennungen am Dienstag,den 2.Oktober 1934.
Anwesend:
Berufsm. Stadtrat Harbers
Stadtrat Neumaier als Korreferent
Archivrat Dr. Hornschuh als Vertreter des Archivdirektors Dr. Dirr
Stadtamtmann Freudenberger des Referates 7
Verwaltungsinspektor Jonas als Sachbearbeiter.
Die Vertreter des Kulturamtes der Stadt München, die Herren Stadträte Reinhard und Flüggen hatten ihre Stellungnahme schriftlich eingereicht.
Die Kommission nahm zu den einzelnen Vorschlägen Stellung und hat unter Berücksichtigung der Vorlage des Kulturamtes folgende Änderungen beschlossen:
Bei Ziff.1 "Straße des 9. November" wurde von der Gutachterkommission der Vorschlag gemacht, nicht die ganze Zweibrückenstraße umzubenennen, sondern nur den östlichen Teil zwischen der Ludwigsbrücke und Am Gasteig.
Bei Ziff.5 "Trooststraße" stellte sich die Kommission auf den Standpunkt, daß die Lage der Straße im 18.Stadtbezirk für den Architekten der Bewegung nicht geeignet sei. - Vorgeschlagen wird hiefür:
"Thing Straße", Volks-, Heeres- und Gerichtsversammlung der Germanen.
Zu Ziff.37 "Kunersdorfer Weg".
Gegen diese Benennung hatte die Kommission Bedenken, da es wohl kaum zweckentsprechend sei, eine Straße nach einer Niederlage Friedrichs des Großen zu benennen.
Vorgeschlagen wird: "Torgauer Straße"; Torgau, Dorf in Sachsen, bekannt durch den Sieg Friedrichs des Großen im Jahre 1760. (Torgauer Marsch.)
Zu Ziff.45 "Don-Carlos-Straße”.
Mit dieser Benennung erklärte sich die Kommission nicht einverstanden, da sich hier zweifellos ein Werk mit einem deutschen Namen finden ließe.
Neuer Vorschlags "Egmont Straße", Trauerspiel von Goethe.
Zu Ziff.51 "Nanga-Parbat-Straße".
Herr Stadtrat Reinhard stellte sich auf den Standpunkt, daß diese Bezeichnung für die Allgemeinheit nicht sehr verständlich erscheint. Besser wäre es, wenn man die Straße nach einem der verunglückten Bergsteiger benennen würde. Diesem letzteren Vorschlag ist bereits Rechnung getragen. (Siehe Ziff.48,49,50). Die Kommission hatte keine Bedenken, diesen Vorschlag zu belassen, da die Aussprache des Namens der Schreibweise entspricht und außerdem in dem letzten Jahre über diesen Berg anläßlich der Himalaja-Expedition sehr viel geschrieben wurde, sodaß wohl angenommen werden kann, daß dieser Name weitesten Kreisen bekannt ist.
Zu Ziff.57 "Aidastraße"
"..." 60 "Normastraße"
”..." 62 "Carmenstraße".
Auf Vorschlag des Herrn Stadtrat Reinhard wurden diese Vorschläge abgelehnt, da es eine große Zahl Opern deutscher Komponisten gibt, nach denen man diese Straßen benennen kann.
Neu vorgeschlagen werden:
für Nr.57 "Wildschützstraße" nach der von Lortzing 1842 komponierten Oper,
für Nr. 60 " Stradella Straße" nach der von Flotow J.844 komponierten Oper,
für Nr. 62 "Hans-Heiling-Straße" nach der von Marschner 1833 komponierten Oper.
Zu Ziff.1b/16 "Grauertstraße" .
Es wird vorgeschlagen, den Straßenzug als Rockingerstraße zu benennen. Dr. jur. et phil. Ludwig Ritter von Rockinger, Vorstand des Reichsarchivs, hervorragender Forscher auf dem Gebiet der deutschen und bayerischen Rechtsgeschichte; Mitherausgeber der "Monumenta Boica". Mitglied der Bayer. Akademie der Wissenschaften, geboren 29.12.1824 zu Würzburg, gest. 24.12.1914 zu München.
Im übrigen wurde die Vorlage unverändert angenommen.
Referat 7:
Harbers.