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b) Von der Stadtanlage und dem Aufbau der Stadt.
zweierlei Arten: a) in verputzen Zustand mit Entwicklung einer eigenen Putzmanier in der Renaissancezeit; b) in unverputzen Zustand, auch mit Ausführung von architektonischen Gliederungen und Verzierungen in Ziegelstein; diese Ausführungsart ist jedoch nur an drei Kirchen und an den Stadttoren festzustellen, wohlgemerkt, wenn man vom gewöhnlichen Ziegelrohbau (ohne Gesims- und Zierglieder) absieht; andernfalls müßte man die Stadtmauern mit ihren Türmen und auch das städtische Zeughaus am Anger (jetzt das historische Stadtmuseum) hinzurechnen, denn auch dieses Haus war ursprünglich, wie jetzt noch deutlich zu erkennen, in Ziegelrohbau ausgeführt. Wir sehen insbesondere, wie er Mangel an gutem Hausteinmaterial auf das Aussehen Münchens von größtem Einfluß war; weitausladende Bauteile berboten sich von selbst; reich ausgebildete Giebel, wie wir sie z. B. in Nürnberg treffen, waren in München unmöglich. Die Gotik kannte entweder die Zinnen- oder dieabgetreppten Giebel; die Rebaissance beschränkte sich in München wie wir in Sandners Holzmodell sehen, auf wenige Giebel mit bogenförmigen oder geschwungenen Umrißlinien ohne weitere oder nur mit wenigen architektonischen oder plastischen Zutaten. Es schein, daß der Renaissancestil sich überhaupt nur sehr langsam in München einbürgern konnte; die meisten Häuser am Ende des 16. Jahrhunderts werden noch gotisch gewesen sein.
Das scharfe Verbot des Holzbaues ließ auch das Fachwerk, das so viele deutsche Städte mit eigenem Reiz erfüllte, nicht zur Geltung kommen; es kam auch nicht einmal zur Ausführung von einzelnen Bauteilen aus Holz, wie wir sie zum Beispiel an den sogenannten „ Chörlein“ in Nürnberg finden; dort sind sie fast an jedem besseren Haus angebracht und beleben das Straßenbild eigenartig.
Merlwürdigerweise erhielt sich aber trotz der Feuersgefahr der Holzbau in München bei den Galeriebauten in den Höfen. Beispiele dieser Art sind uns heute noch erhalten.
Es ist in den folgenden Ausführungen nicht beabsichtigt, ein Bild der architektonischen Entwicklung der Stadt zu geben; eine solche ist für das Werk „ München und seine Bauten“ in trefflicher Weise bereits geschrieben worden und zwar im Abschnitt 2: Entwicklung der Stadt vom Prof.
12. Erkerunterbau am Hause Unternager Nr. 30. | 13. Erkerunterbau am Hause Sporrerstraße Nr. 4. |