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Die Baukunst Alt-Münchens

II. Abschnitt: Baugeschichtliche und bautechnische Erläuterungen zu den Stadtbildern.

19. Das innere Sendlingertor (Außenseite)

des für München charakterisierten Flachputzes (siehe die Abbildungen von  altbayerischen Flächenputzarchitektur in „München im sechzehnten Jahrhundert“).

Zu den folgenden Abbildungen, die möglicht genaue Aufnahmen nach dem Sandnerischen Holzmodell (München im Jahre 1570) darstellen, wurden zum besseren Verständnis derselben baugeschichtliche und bautechnische Erläuterungen angefügt; auf dem Plan der Stadt München vom Jahre 1570 (Plan I, Abb. 55) sind die in diesen Bildern dargestellten Baugruppen durch Pfeile mit bei gedruckten Nummern kenntlich gemacht; diese Nummern stimmen mit den den folgenden Bildern beigefügten Nummern überein.

Es wurde versucht, die nachfolgenden Zeichnungen in eine bestimmte Reihenfolge zu bringen; mit den Festungsbauwerken wurde begonnen und zwar sind zuerst die Torbauten der ersten Umwehrung angeführt, dann diejenigen der zweiten Umwehrung mit dem alten Hof und den Marstallgebäude; eine strenge Durchführung dieses Grundsatzes war aber nicht möglich, weil auch bei den nun folgenden Bildern der kirchlichen Bauten noch interessante Bauwerke der Befestigung zu sehen sind; sie lagen die eben häufig an der Mauer, wie die Friedhöfe, und gerade im Zusammenhang mit der Mauer bildet ein interessantes Studium.

Zum Schlusse reihen sich die bürgerliche Bauten an, die aber ebenso in fast allen anderen Abbildungen mitsprechen um bei manchem der vorgenannten Bauwerke der Kriegsbaukunst oder der kirchlichen Baukunst den Rahmen bilden.

Er erschien mir notwendig, bei einzelnen wenigen Bauwerten zur Ergänzung und zwecks Erleichterung des Studiums Abbildungen aus meiner Abhandlung „München 16. Jahrhundert“ mit herüber zu nehmen.

Abb. 19 und 20: Das innere Sendlingertor.

Das innere Sendlingertor gehörte zu den fünf Tortürmen der alten Stadtmauer Heinrichs des Löwen (1155-1180); bis wechselte öfters einen Namen; so wurde es nach seinem späteren Inhaber auch als Püttrich- oder Ruffiniturm bezeichnet, dazwischenhinein hieß es auch Blauententurm.

Das innere Sendlingertor ist uns in Sandners Modell nicht mehr in seiner ursprünglichen Gestalt erhalten; als sich die Tortürme in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts baufällig zeigten,

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