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Abb. 24: Das Angertor.
Das Angertor hatte die südwestliche Ecke der Stadtmauer zu schützen; es zählte nicht zu den vier Haupttoren — Isartor, Sendlingertor, Neuhausertor und Schwabingertor — der zweiten Umwehrung, trotzdem ist es wie diese im Barbacanesystem angelegt war. Auch die Größenverhältnisse waren ähnliche; es unterschied sich von den Haupttoren nur durch die Grundform der Vortürme, die bei den anderen viereckig, resp. sechseckig, beim Angertor aber halbkreisförmig waren.
Das Angertor wird bereits 1319 urkundlich erwähnt51), die letztne Reste, die beidern Rundtürme, wurden erst in den Jahren 1869 und 1871 abgebrochen52).
Gleich neben dem Angertor bemerken wir eine Abdämmung im Stadtgraben, wie deren das Modell mehrere aufweist; der Damm am Angertor unterscheidet sich aber von den anderen, daß erunterbrochen ist; daneben steht eine Steinsäule mit einem Aufsatz, offenbar ein Lichthäußchen darstellend. Diese beiden Umstände lassenebenfalls die Vermutung zu (siehe Text zu Abb. 32), daß dieser Teil des Stadtgrabens mit Kähnen befahren werden konnte; das Lichthäußchen wird den Schiffern als Zeichen gedient haben (man muß sich vorstellen, daß das Wasser im Stadtgraben starkes Gefälle hatte; offenbar dienten auch die den Graben durchquerenden Dämme zur Regulierung des Gefälles).
25. Teil der Stadtmauer zwischen Einlaß und Isartor.
Abb. 25: Teil der Stadtmauer zwischen Einlaß und Isartor.
In der Mitte dieses Bildes ist der Eintritt des alten Stadtbaches, eines Isararmes, in die Stadt dargestellt, desselben Baches, der das Tal durchquert und, nachdem er einige Mühlen getrieben hat, die Stadt bald wieder verläßt (siehe auch Beschreibung zu der Abbildung 45 und 55: „Mühlen an der Wuhr“). Wir sehen über der ganzen Briet der Öffnung in der äußeren Mauer, durch die der Bach in die Stadt einfließt (und übrigens im Modell nich zu sehen ist, abe doch vorhanden gewesen sein muß), zum Schutze der Maueröffnung einen Gußerker, auf vier Konsolen auskrakend, mit eigentümliche Ausbildung der linken Seitenmauer; der Bach fließt unter dem Zwinger und unter dem Turm der inneren Mauer durch und gewinnt , das später unter dem Namen „Radlsteg“ bekannte Gäßchen durchfließend, das Tal.
Links sehen wir über die Stadtmauer die Friedhofkirche des Heiliggeistspitals hervorragen.
51) München in guter alter Zeit: Erklärung zu Tafel 7.
52) Alt-München; Erklärung zu Tafel 21.