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26. Das äußere Schwabingertor (Unteres Herrn Tor).
26. Das äußere Schwabingertor (Unteres Herrn Tor).
Vor den Toren der ersten Stadtumwallung hatten sich an den Wegen zu den Orten Schwabing, Sendling und Neuhausen nach und nach Ansiedelungen gebildet, dei geschützt werden mußten; die Talseite der Stadt wurde zuerst durch Hinausschiebung des Mauerrings gesichert; dann wurden auch an der Sendlingerstraße, Neuhauserstraße und Schwabingergasse neue Tore in einer genügenden Entfernung vom alten Mauerring erbaut und durch Mauern miteinander verbunden. So entstand das äußere Schwabingertor, dem anch Lipowsky53) und Forster54) im Jahre 1493 zum besseren Schutz gegen Kanonen eine Bastion vorgebaut wurde. Auf dem Sandnerischen Holzmodell ist von dieser Bastion nichts zu bemerken; immerhin ist es nicht unmöglich, daß diese Bastion bestanden hat; denn wie schon an anderer Stelle angedeutet (siehe Karlstor), halte ich die Umrahmung des Modells nicht für alt, sondern später angebracht; bei dieser Gelegenheit kann die Bastion verschwunden sein.
Der Name „Unseres Hern Tor“ kommt von der in der Nähe befindlichen Kirche zu „Unserem L. Herrn“ (Salvatorkirche).
Auf dem vorliegenden Bild ist versucht, die Baustelle der jetzigen Residenz mit dem Häuserbestand darzustellen, wie er vor der Erbauung der Residenz gewesen sein könnte und auch in der perspektivischen Zeichnung aus der Vogelschau angenommen ist; wir sehen im Hintergrund ganz links obern den Wassergraben, der die neue Veste umgeben hat; davor dehnt sich der „Jägerbüchl“ aus, von dem die schon im Grundbuch erwähnte Jägergasse zur vorderen Schwabingergasse (Residenzstraße) führte.
Das Schwabingertor wurde (nach Dr. Karl Trautmann) im Jahre 1817 abgebrochen.
53) Urgeschichten von München, S. 159, II. Teil.
54) Das gottselige München, S 426.