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31. Das Schiffertor (der Einlaß und der Seefeldbogen (Innenseite).
Abb. 31 und 32: Das Schiffertor (der Einlaß) und der Seefeldbogen.
Der sogenannte „Seefeldbogen“ schloß früher das Rosental gegen den Viktualienmarkt ab; er stand an der abgestumpften Ecke eines spitzen Winkels, in dem hier zwei Stadtmauerflügel zusammenstießen; er war derjenige Turm der zweiten Umwehrung, der am nächsten der alten Stadtmauer stand, nur eine Häuserlänge von dieser getrennt. In der Richtung gegen das Angertor stand in geringer Entfernung vom Seefelderbogen das Schiffertor; es zählte zu den Nebentoren der Stadt; später nannte man es den „Einlaß“58), weil der im Sommer abends nach 10 Uhr und im Winter nach 9 Uhr eintreffende Wanderer allein noch hier die Stadt betreten konnte (gegen Erlag eines Sperrgeldes).
Das Schiffertor besaß keinen Turm; man hatte sich darauf beschränkt, die Zwingermauer bis zur Höhe der Hauptmauer emporzuführen und mit letzterer durch Quermauern zu verbinden, so daß ein von Wehrgängen umgebener und nach dem Zwinger zu abgeschlossener Vorhof entstand.
Über dem Torbogen und auch seitlich kragten Gußerker vor, die es ermöglichten, heißes Pech, Steine und dergleichen auf die Angreifenden hinabzuwerfen.
Die große, einen Arkadenhof umschließende Gebäudegruppe im Hintergrund des Bildes rechts gehörte zum Heiliggeistspital (siehe Beschreibung desselben). Über dem Seefeldbogen sehen wir eine Verbreiterung des alten Stadtgrabens (an dieser Stelle stießen drei Wasserläufe zusammen), die sogenannte „Roßschwemme“, von zwei schmalen Brücken überspannt; diese Stelle des Stadtbaches diente als Pferdeschwemme (siehe auch „München im 16. Jahrhundert“, S. 5).
Das Schiffertor, wie das Kosttor hatten damals hölzerne Brücken, während allen anderen Toren gemauerte Bogenbrücken vorgebaut waren, auch dem Angertor, trotzdem es wie das Schiffer- und Kosttor zu den Nebentoren zählte.
Obwohl der Einlaß eines der kleineren Tore Münchens war, hatte es doch regen Verkehr aufzuweisen, denn zwischen dem Tor und der Isar lagen eine ANzahl Säg- und Mahlmühlen, große Anger, die zum Bleichen der Wäsche dienten